Nach nächster Verschiebung
Moritz Müller: "Spüre Kampf beim Eishockey noch nicht"
2. Oktober 2020, 19:55 Uhr aktualisiert am 2. Oktober 2020, 19:55 Uhr
Nach der erneuten Verschiebung des Saisonstarts der DEL wählt Eishockey-Profi Moritz Müller klare Worte. Er erwartet Konzepte und ein finales Datum.
Es heißt weiter warten. Warten und nochmals warten. Erneut hat die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) ihren Starttermin für die neue Saison nach hinten verschoben. Statt am 13. November soll die Saison nun möglichst in der zweiten Dezember-Hälfte beginnen. Auf einen genauen Starttermin hat man sich schon gar nicht mehr verständigt. Ob die Bedingungen, unter der die DEL-Clubs nach eigener Auffassung nur spielen können, dann gegeben sein werden? Ungewiss.
Es ist eine Ungewissheit, die an den Beteiligten nagt. Mit Moritz Müller von den Kölner Haien hat sich noch am Freitag ein solcher via Instagram zu Wort gemeldet - und hat deutliche Worte gewählt. "Wir erwarten Klartext, Konzepte & finales Datum für die Fans, für uns Spieler, für die Zukunft des deutschen Eishockeys", war der Beitrag überschrieben. Einige Eishockey-Profis haben unter dem Beitrag bereits ihre Zustimmung zum Ausdruck gebracht.
Für Müller deckt die Pandemie "Probleme auf, die es schon lange gibt." Man habe es in der Vergangenheit verpasst, den Sport auf gesündere, breitere Füße zu stellen. "Wir sind eine der größten Hallensportarten Europas, aber eine der wenigen, die ihre Saison wieder nach hinten ins Ungewisse verschoben hat." Er kritisiert hierbei auch das Vorgehen der Mehrheit der Clubs: "Ich höre, dass alle Vereine spielen wollen, sehe aber nur eine Handvoll Vereine die dafür in der Öffentlichkeit kämpfen."
"Wieviel Zeit ist verstrichen ohne ein klares Konzept, wie man einen geregelten Spielbetrieb aufstellen kann? Was tut man gerade im Moment dafür? Was sind Alternativen?" Fragen, die Müller in den Raum wirft. Der Druck sei erst einmal weg gewesen, nachdem Spieler und Mitarbeiter in Kurzarbeit geganen waren. "Man kann aber eine Sportart nicht wie ein Wirtschaftsunternehmen abwickeln und dann wieder hochfahren", betont Müller. Ihm sei "bewusst, dass alle Sportarten derzeit am Kämpfen sind um einen Spielbetrieb aufzustellen, aber diesen Kampf spüre ich beim Eishockey noch nicht."
Moritz Müllers Statement in voller Länge: