Mann der Kleinigkeiten
Ex-EHC-Spieler: Das ist Deutschlands neuer Eishockey-Coach Toni Söderholm
20. Dezember 2018, 16:46 Uhr aktualisiert am 20. Dezember 2018, 16:46 Uhr
Toni Söderholm wird in München als neuer DEB-Trainer vorgestellt. "Ich spüre keinen Druck", sagt er. Doch er tritt in große Fußstapfen.
München - Für Toni Söderholm war es eine Rückkehr in die alte Heimat. Unweit seines ehemaligen Wirkungsortes, dem Eisstadion am Oberwiesenfeld, wo der 40-Jährige ab 2015 eine Saison für den EHC Red Bull München gespielt hat, Meister wurde und anschließend ein Jahr als Co-Trainer arbeitete, hatte ihm der DEB im Olympiapark den Roten Teppich ausgerollt. Dementsprechend war der Finne bei seiner Vorstellung als neuer Eishockey-Bundestrainer auch "sehr glücklich".
Die Grüße seines Vorgängers Marco Sturm gaben Söderholm zusätzlichen Auftrieb. "Ich habe eine schöne Nachricht von ihm bekommen. Er hat extrem gute Arbeit geleistet, das wissen wir alle", sagte er.
Zwar ist Söderholm der erste finnische Nationalcoach beim Deutschen Eishockey-Bund (DEB), aber er hat eben auch seit einigen Jahren schon eine starke Bindung an Deutschland und erfüllte nicht zuletzt aus diesem Grund das Anforderungsprofil des DEB perfekt.
Toni Söderholm steht vor einer Mammutaufgabe
"Die Entscheidung ist uns leichtgefallen, er ist prädestiniert für das internationale Eishockey. Ich glaube zu hundert Prozent daran, dass Toni funktioniert", sagte Präsident Franz Reindl. Von den Nationalspielern habe er "nur Positives" über den 40-Jährigen gehört.
Und doch: Söderholm soll einen Weg fortführen, den Sturm mit dem Silbercoup bei Olympia in Südkorea gekrönt hatte. Eine Mammutaufgabe, die der Vizeweltmeister von 2007 aber als große Chance begreift. "Es ist ein tolles Sprungbrett, ich spüre keinen Druck", sagte Söderholm, der zuletzt als Coach zum Oberligisten SC Riessersee abgestellt war.
Der Finne will trotz Sturms eindrucksvoller Vorarbeit und der Lehrzeit unter DEL-Meistertrainer Don Jackson seinen eigenen Stil entwickeln. "Wir bleiben in der Spur des DEB-Eishockeys, und ich versuche, meine Kleinigkeiten einzubringen", sagte er knapp.
Die sollen zum großen Ziel führen: der direkten Qualifikation für die nächsten Winterspiele. Um dort vielleicht einen ähnlichen Coup zu schaffen, wie es Sturm gelungen ist.