Schwere Geburt

EVR macht erst im Schlussdrittel den Deckel drauf


Benedikt Böhm steuerte das zwischenzeitliche 3:2 bei.

Benedikt Böhm steuerte das zwischenzeitliche 3:2 bei.

Von mr

Die Reaktion auf die Heimpleite gelang dem EVR im Allgäu, zumindest in großen Teilen. Vor 693 Zuschauern stand am Ende ein verdienter 6:3(2:1, 2:2, 2:0) Sieg. Drews und Stähle nutzten zwei von unzähligen Chancen in der Anfangsphase. Kolb und Kink egalisierten, jeweils in Überzahl, genauso unnötig wie Stanley per Penalty nach der erneuten Führung von Böhm. Danach gab die zweite Reihe den Ausschlag. Zweimal Flache und einmal Trew brachten die Entscheidung, während die eigentliche Topreihe im Schlussdrittel fast durchgängig nicht zum Einsatz kam, weil Irwin mit der Leistung der Drei nicht einverstanden war.

Am Tag nach der 2:6 Blamage gegen Schönheide war EVR-Trainer Irwin immer noch bedient. Nach dem Samstagstraining gab es deshalb von ihm auch eine längere Analyse mit einer deutlichen Ansage an sein komplettes Team. Am gestrigen Abend wollte er beim punktlosen ERC Sonthofen, mit 22 Gegentreffern in den bisherigen drei Partien zugleich Schießbude der Liga, eine Reaktion sehen.

Dabei konnte er wieder auf Vitali Stähle zurückgreifen, ansonsten tauschten nur Heger und Merka die Reihen. Das Regensburger Team schien die Ansprache ihres Coaches verstanden zu haben, denn sie starteten voll konzentriert und druckvoll ins Spiel in der eiskalten Halle der Bulls. Die knapp 100 EVR Anhänger hätten schon nach 16 Sekunden jubeln können, doch Flache scheiterte nach seinem Solo an Morczinietz. Nach sechs Minuten durften sie dann doch feiern, denn Heger und Drews spielten sich im Doppelpass durch. Letzterer setzte den Puck endlich in die Maschen. Von Sonthofen war bis dahin nichts offensiv zu bestaunen, erst in der achten Minute, dafür gleich richtig. Rau stand plötzlich allein vor dem Kasten, zum Glück reagierte Brenner blitzschnell. Es war aber nur ein kurzes Strohfeuer, denn es ging weiter Richtung ERC-Gehäuse. In der 11.Min. zog Wolsch ab und Stähle fälschte die Scheibe unhaltbar ab. Einzig die Chancenverwertung war weiter nicht zufriedenstellend. EVR-Urgestein Stefan Huber verzog bei einem Unterzahlkonter knapp und in der 17. Minute gleich nochmal. Sekunden später kassierte Brunnhuber eine Strafe und die Hausherren machten es im Abschluss besser. Der Puck prallte von der Bande zurück und Kolb stand goldrichtig für den erfolgreichen Anschluss.

EVR mit guter dritter Reihe

Die Gäste zeigten sich wenig geschockt und begannen das zweite Drittel gleich wieder im Vorwärtsgang, leider weiter mit dem gleichen Ergebnis. Als Flache dann, eher fragwürdig, auf die Strafbank musste, schlugen die Allgäuer gleich erneut zu. Diesmal war es Kink, der Brenner überwand. Regensburg konnte sich an diesem Abend aber auf eine starke dritte Reihe verlassen. Diesmal bediente Heger Nebenmann Böhm, der fast postwendend seine Mannen wieder in Front brachte. Kurz vor der zweiten Pause ging es nochmal richtig rund. Im Powerplay vertändelte Stähle im Aufbau die Scheibe gegen Stanley, der wurde beim folgenden Alleingang behindert und versenkte den zugesprochenen Penalty trocken zum 3:3. Das Remis konnten sie aber nicht in die Kabine retten, weil sie zwar die Strafzeit überstanden, aber im Anschluss ein weiteres Mal, diesmal durch Flache, ein Schuss von Wolsch erfolgreich abgefälscht wurde.

Der Beginn des Schlussabschnitts brachte dann die Vorentscheidung, weil endlich die Gelegenheiten verwertet wurden. In der 43.Min wurde Flache gefoult und bei angezeigter Strafe schaltete Trew am schnellsten und es hieß 5:3. Gut 90 Sekunden später war es Flache, der in Überzahl noch einen drauf setzte. Soweit war es also eigentlich die erhoffte Reaktion, aber nur scheinbar. Doug Irwin war mit der ersten Reihe, Wong/Gajovsky/ Stähle, nicht einverstanden und ließ die drei im letzten Drittel lang auf der Bank schmoren. Nur in der Schlussphase durften sie noch zweimal auf die Eisfläche. Es bleibt also noch einiges zu tun im Lager des EV Regensburg.