Erst Führung, dann Rückstand, dann Scheibenschießen
Der Spitzenreiter bleibt Siegesserie nach hart umkämpften Spiel treu
23. November 2015, 10:39 Uhr aktualisiert am 23. November 2015, 10:39 Uhr
Ein rasantes Topspiel sahen die 2011 Zuschauer in der Selber Netzsch-Arena beim Duell der heimischen Wölfe und dem EV Regensburg.
Das effektivere und konsequentere Team war am Ende der Tabellenführer, der sich für den 5:3(2:1, 0:2, 3:0) Erfolg von seinen etwa 350 mitgereisten Fans feiern lassen durfte. Sie begannen auch mit viel Druck und kreierten einige Chancen, doch der junge Goalie Niko Stark, der den mit einem grippalen Infekt flach liegenden Marko Suvelo ersetzten musste, machte seinem Namen alle Ehre.
Selb merkte man nach den letzten schwächeren Spielen noch eine gewisse Verunsicherung an, doch fast aus dem Nichts gelang Schiener bei einem Konter die Wölfe-Führung. Das beflügelte und Ower musste seinerseits mehrmals einen höheren Rückstand verhindern. Dann kam aber die Zeit für Verteidiger Daniel Stiefenhofer, der mit zwei Treffern jeweils in Überzahl die Partie drehte. Das 1:1 bedeutete gleichzeitig das 4000.Auswärtstor in einem Ligaspiel in der EVR-Geschichte.
Nach dem Wechsel musste der Gast genau eine Minute in doppelter Unterzahl überstehen, Selb kam dabei aber kaum zu gefährlichen Abschlüssen. Das Spiel wurde jetzt hektischer und auch der Schiedsrichter ließ sich davon anstecken. So saß fast permanent jemand auf der Strafbank. Mit einem Mann mehr erzielte dann Gulda das vermeintliche 3:1, doch der Referee verweigerte dem Treffer wegen Torraumabseits die Anerkennung.
Danach ärgerte sich Coach Irwin über seine Leute. "Ende des 2.Drittels waren wir undiszipliniert, haben die Selber eingeladen und die haben deshalb das Ergebnis verdient gedreht." Zweimal saß ein Rot-Weißer nämlich in der Kühlbox, als erst Geisberger und wenig später Maaßen ihre Mannschaft mit einer 3:2 Führung in die Kabine schossen. Der EVR reagierte aber im Stile eines Spitzenteams und hatte damit Erfolg. "Ich hab meinen Jungs in der Kabine gesagt, jede Scheibe Richtung Tor. Trotz Rückstand haben wir weiter an den Sieg geglaubt." So fiel dann auch das 3:3 durch Drews, der aus spitzem Winkel aufs Gehäuse löffelte und Stark erstmals patzte.
In der 54.Minute nutzte Flache seine ganze Power, er kämpfte sich ins Angriffsdrittel und seinen Querpass setzte Stöber in den Winkel. 78 Sekunden später dann die Entscheidung, Stark mit seinem zweiten Bock, diesmal gegen Gajovsky, und Stähle musste im Anschluss nur noch in den leeren Kasten schieben. Am Freitag steigt nun in der Regensburger Arena ein richtiger Kracher, denn diesmal heißt das Donau-Derby nicht nur EVR gegen Deggendorf, sondern auch Tabellenerster gegen Zweiter.