EVL Landshut
Dem EVL Landshut gelingt im ersten Playoff-Spiel in Kassel gleich ein "Break"
13. März 2015, 22:20 Uhr aktualisiert am 13. März 2015, 22:20 Uhr
Dem EVL Landshut Eishockey ist ein perfekter Start in die diesjährigen Playoffs der DEL 2 gelungen. Den Niederbayern gelang bei den Kassel Huskies gleich im ersten Spiel auswärts ein "Break". Mit 3:2 nach Verlängerung setzte sich der EVL letztlich durch. Die Tore für den EVL erzielten Patrick Jarrett (20., 61.) und Kyle Doyle (46.). Vor 4.584 Fans konnte Coach Toni Krinner bis auf Florian Müller, Kapitän Cody Thornton und Jakob Mayenschein alle Spieler aufs Feld schicken.
Beide Mannschaften begannen abwartend wobei die Hausherren mehr Schüsse auf den gegnerischen Kasten produzierten. Diese waren aber in die Kategorie "harmlos" einzustufen. Durch ein schnelles Umschaltspiel sollten die Landshuter in der Anfangsphase vor Probleme gestellt werden. Erstmals gefährlich wurden die Niederbayern als Peter Abstreiter P.J. Fenton in Szene setzte, dieser aber vorbeischoss. Als Eric Stephan auf die Strafbank musste, durften die Überzahlformationen des EVL ihre Arbeit aufnehmen (6.). Die gefährlichste Möglichket hatten jedoch die Hausherren durch Mike Collins. Weiterhin wurde nun der Druck auf Tyler Weiman erhöht: ein Schuss durch Peter Flache aus spitzem Winkel wurde noch gefährlich abgefälscht und landete unter dem kanadischen Schlussmann.
Huskies gehen in Führung
Dass in den Playoffs besonders viel Emotionen mitspielen zeigte sich in der zehnten Minute als Brad Staubitz und Peter Flache ins Gehege kamen und dafür wegen "unnötiger Härte" ungewollt pausieren mussten. Kurz darauf musste sich Andreas Gawlik zu seinem Teamkameraden gesellen (11.). Hier wuchs Weiman über sich hinaus und war unüberwindbar. Eine Strafe gegen Billy Trew (13.) konnte ebenfalls unbeschadet überstanden werden. Als Mike Collins per Doppelpass freigespielt wurde und Weiman umkurvte durften die Heimfans unter Protest des EVL erstmals jubeln (16.). Zweimal rettete Weiman danach bravourös gegen Sven Valenti und Michael Christ. Als das komplette Stadion sich schon auf den Pausentee vorbereitete, glich Patrick Jarrett nach einem abgefälschten Querpass von Peter Abstreiter überraschend aus. Noch 24 Sekunden standen auf der Uhr.
Den Auftakt zum zweiten Drittel bildete eine Möglichkeit durch Elia Ostwald. Er stand allein vor Mika Järvinen, doch er scheiterte an ihm. Weiter bauten die Niederbayern Druck auf, P.J. Fenton legte auf Patrick Jarrett ab und dessen Schuss wurde von Peter Abstreiter gefährlich abgefälscht. Als Marco Müller vom Eis gestellt wurde ergab sich wieder eine numerische Überlegenheit für die Landshuter (25.). Doch anstatt selbst einen Treffer zu markieren, bediente Mike Collins Alexander Heinrich, der seine Farben wieder in Führung brachte (26.). Eric Stephan und Maximilan Daubner tauschten knapp zwei Minuten darauf handfeste Argumente aus und wurden dafür zum abkühlen auf die Strafbank gesetzt. Weiman durfte sich dann wieder zweimal auszeichnen, als er gegen die allein vor ihm auftauchenden Peter Flache und Adriano Carciola weitere Einschläge verhinderte.
Brad Staubitz setzte mit einem krachenden Check ein Zeichen, dass man nicht so leicht an ihm vorbeikommen wird. Danach nahm sich die Partie eine Auszeit, da beide Mannschaften dem hohen Tempo Tribut zollen mussten. Landshut versuchte Kassel im eigenen Drittel einzuschnüren, um den ersehnten Ausgleich feiern zu dürfen. Es gelang den Isarstädtern auch, das Aufbauspiel des Gegners zu unterbinden. Somit war das eigene Gehäuse außer Gefahr. Diese wurde bedeutend größer als Michael Endraß hinaus musste (37.). Mit Glück und Können wurde ein höherer Rückstand verhindert. Einmal musste nochmal die Luft angehalten werden, denn der Puck traf den Landshuter Pfosten und sprang auf die Torlinie. Von dort konnte die Scheibe dann gekratzt werden.
Mit viel Entschlossenheit ins letzte Drittel
Mit viel Entschlossenheit ging es in den Schlussabschnitt. Sekunden nach Anpfiff startete Patrick Jarrett einen Alleingang, doch er verzog. Einen Konter vergaben die Gäste als sie in Überzahl ins gegnerische Drittel kamen und am leeren Tor vorbeischossen. In der 46. Minute war es dann soweit: nach einem gewonnenen Anspiel versenkte der Ex-Schlittenhund Kyle Doyle die Scheibe. In einer darauffolgenden Überzahl vergaben Peter Abstreiter und Doyle jeweils freistehend. Die Gäste brachten nun mehr Scheiben auf das Gehäuse und unterbanden gleichzeitig das gegnerische Passspiel.
Insgesamt zeigte dieser Treffer Wirkung bei den Hausherren. Als sich zwischen der 56. und 58. Minute sogar eine kurzzeitige doppelte Überzahl ergab war es den Hessen auch hier nicht möglich, Weiman zu überwinden oder Druck aufzubauen. Glück hatten die Niederbayern etwas später, da wieder eine Scheibe die gegen den Pfosten klatschte und ins Feld zurückprallte. Eine Schrecksekunde gab es noch kurz vor Ende als Jens Meilleur auf Weiman fiel und dieser sich kurzzeitig am Boden krümmte, aber dann weitermachen konnte. Da weiter nichts passierte musste eine Extraschicht eingelegt werden.
Diese dauerte nur 41 Sekunden. Dies ist einem Kuriosum geschuldet, da die Pause hier anstatt 18 nur 15 Minuten dauert und das von den Hausherren übersehen wurde. Somit gab es eine Bankstrafe wegen "Spielverzögerung". Partick Jarrett war der Held des Abends als er von Peter Abstreiter und P.J Fenton bedient wurde und sich als Doppeltorschütze feiern lassen durfte. Somit wurde der so wichtige Auswärtssieg eingefahren, der mindesten nötig ist, um in die nächste Runde einzuziehen.