Hochwasser in Regensburg

Yachten drohten gegen Eisernen Steg zu krachen und ihn mitzureißen


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Von der Badstraße aus konnte der Einsatz zur Sicherung der Yachten beobachtet werden.

Unermüdlich sind die Einsatzkräfte in Regensburg unterwegs. Am Montagvormittag waren sie zusätzlich stark gefordert, denn es bestand kurzzeitig die Gefahr, dass der Eisernen Steg einstürzen könnte.

Dabei war die Fußgängerbrücke selbst nicht instabil: „Das eigentliche Problem liegt weiter oben“, bestätigte eine Polizistin, die für die Sperrung des Eisernen Stegs für die Fußgänger zuständig war, „die Yachten, die dort anlegen, hängen sprichwörtlich am seidenen Faden.“ Damit verwies sie auf zahlreiche am Ufer der Badstraße liegenden Boote, die zusammenhängend gesichert waren – allerdings nur noch an einem einzigen Seil, an dem der gesamte Anlegesteg befestigt war.

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Die DLRG beim Einsatz am Eisernen Steg in Regensburg. 

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Die DLRG beim Einsatz am Eisernen Steg in Regensburg. 

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Die DLRG beim Einsatz am Eisernen Steg in Regensburg. 

„Wenn das reißt, dann schwemmt es die Boote unkontrolliert gegen den Eisernen Steg und die Brückenkonstruktion hält dem nicht stand – der Steg stürzt dann ein.“ Doch ein Fluss fließt nun mal in eine Richtung und brächten die Boote den Steg zum Einsturz, würden seine Bruchteile weitergetrieben werden: gegen die Steinerne Brücke. Die Polizisten waren auch dort vor Ort, um bei Bedarf die Brücke schnellstmöglich evakuieren und für Fußgänger und Radfahrer schließen zu können. Doch zunächst sollte schnelles Handeln dieses Szenario in der aktuellen Hochwasser-Katastrophenzone verhindern.

Polizeihubschrauber zur Sicherung der Einsatzkräfte

Ein Helikopter und Einsatzkräfte vom Ufer aus sollten in enger Kooperation die Boote weiter sichern, um ihr Abtreiben zu verhindern. In der Nähe des Schopperplatzes waren schon vor Eintreffen des Polizeihubschraubers zahlreiche Einsatzkräfte am Ufer bei den Booten, der Bereich wurde für diese Aktion abgesperrt. Während Polizisten dafür sorgten, dass die akute Gefahrenzone nur von den Einsatzkräften betreten werden konnte, bereitete sich ein Sanitäter-Team auf den Ernstfall vor, alle eng per Funk oder Handy miteinander vernetzt. Denn Einsatzkräfte der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) agierten sowohl vom Anlegesteg aus, als auch direkt vom Wasser. Mit Helmen geschützt und mit einer auffällig roten Boje gekennzeichnet, stiegen die Helfer ins Wasser und sicherten die Boote unter anderem mit weiteren Seilen, während der Polizeihubschrauber den Einsatz der DLRG-Kräfte überwachte. „Wenn man da in die Flut gerät, ist man tot“, sagte die Polizistin. Und dabei könne man nicht einmal mehr gerettet werden, weil die Fluten einen unter Wasser reißen: „Dann ist man weg.“

Alle aktuellen Informationen zum Hochwasser in Ostbayern finden Sie unter idowa.de/hochwasser

Wenige Stunden später, kurz nach 13 Uhr, konnte dann Entwarnung gegeben werden und der Eisernen Steg wurde wieder freigegeben. Die Einsatzkräfte haben ganze Arbeit geleistet und die Gefahr war gebannt, bestätigte die Polizei vor Ort. Der Bereich stehe aber weiterhin unter Beobachtung, da das Wasser bereits durch die Hochwasserschutzwände auf den Fußgängerbereich drückt.

Der Helikopter entfernte sich von der Einsatzstelle, drehte aber noch weitere Runden entlang des Ufers, um weitere Gefahrengebiete von der Luft auszumachen. Auch an weiteren Stellen entlang der Donau waren Einsatzkräfte von Polizei und DLRG im Einsatz, um bei akuten Handlungsbedarf schnellstmöglich agieren zu können.