Protestaktion
Banner an der Uni Regensburg aufgehängt: "Ich gender trotzdem"
21. März 2024, 18:36 Uhr
Aktivistinnen und Aktivisten haben am Donnerstag gegen 12 Uhr ein Banner mit der Aufschrift "Sprachverbot?! WTF NÖ! Ich gender trotzdem!" an einem Gebäude der Universität Regensburg aufgehängt. Sie machten in Redebeiträgen vom Dach der Uni aus auf "die neue populistische Verordnung des Freistaats Bayern" aufmerksam, die Staatsbediensteten bei Verwenden geschlechtersensibler Formulierungen in der Schriftsprache disziplinarische Maßnahmen androhe.
Hintergrund ist, dass Bayern in dieser Woche Gendersprache mit Sonderzeichen an Behörden zum 1. April verboten hat. "Sprache muss den gesellschaftlichen Verhältnissen gerecht werden. Sie ist ein mächtiges Instrument, da sie unsere Denkmuster prägt, und Stereotype sowohl stetig reproduzieren als auch aufbrechen kann", sagte Aktivistin Jona Hildebrandt. "Wenn alles, was von binären Normen abweicht, in der Schrift verboten wird, hat das Konsequenzen. Nicht-binäre Identitäten werden dadurch zu einem Tabu, etwas, über das lieber nicht gesprochen werden sollte." Alle Menschen hätten weiterhin die Freiheit, nicht zu gendern. Doch das Verbot des Genderns mit Sonderzeichen sei eine Bevormundung, so die Aktivistin.