SSV Jahn Regensburg

Stadionbau rückt näher: Finanzausschuss stimmt Wirtschaftsplan zu


Visualisierung des neuen Fußballstadions: In Oberisling soll zukünftig der Ball möglichst auf Bundesliganiveau rollen. (Foto: Stadt)

Visualisierung des neuen Fußballstadions: In Oberisling soll zukünftig der Ball möglichst auf Bundesliganiveau rollen. (Foto: Stadt)

Von Redaktion idowa

Die Fußballfans warten schon sehnsüchtig auf den Beginn der neuen Saison. Beim SSV Jahn Regensburg laufen die Vorbereitungen auf die neue Spielzeit in der 2. Bundesliga bereits auf Hochtouren. Vor allem am Stadion in der Prüfeninger Straße tut sich derzeit einiges (wir berichteten). Derweil hat der Verwaltungs- und Finanzausschuss eine weitere Weiche für die Realisierung des neuen Stadions bei Oberisling gestellt. Am Dienstag wurde der Wirtschaftsplan in "Regiebetrieb der Stadt" verabschiedet. In dessen Rahmen will die Stadt den Bau abwickeln. Mit der Fertigstellung ist wohl nicht vor dem Jahr 2015 zu rechnen.

Der Wirtschaftsplan "Arena Regensburg - Regiebetrieb der Stadt Regensburg" soll mit Wirkung zum 1. August in Kraft treten. Für den reinen Bau des Stadions werden nach derzeitigem Planungsstand 20 Millionen Euro anfallen. Der Innenausbau samt Erschließung eines Parkhauses und der notwendigen Parkplätze wird auf weitere 18,5 Millionen Euro beziffert. Hinzu kommen für Kanalherstellungs- und Erschließungsbeträge 5,4 Millionen. Rechnet man zusätzlich Tilgungsleistungen, Personalkosten sowie Bauzeitzinsen hinzu, wird das Stadion voraussichtlich rund 50 Millionen Euro teuer werden. In der Debatte im Verwaltungs- und Finanzausschuss wurde jedoch deutlich, dass auch im Stadtrat noch teilweise Unklarheit darüber besteht, was das Stadion letztendlich kosten wird. "60 bis 70 Millionen", rechnete der CSU-Stadtrat Hermann Vanino vor. Für Norbert Hartl, SPD-Fraktionsvorsitzender viel zu hoch gegriffen: "70 Millionen sind eine Phantasiesumme." Es sei grob fahrlässig, eine solche Zahl in die Welt zu setzen. Hartl machte derweil seine eigene Rechnung auf: "Das bloße Stadion 20 Millionen, dazu kommen die ebenso teure Infrastruktur und Erschließungskosten für rund sechs Millionen Euro." Hartl strich zudem heraus, dass die dann geschaffenen Parkplätze auch den Stadtbesuchern unter der Woche zugute kommen. Dann soll ein Park-and-Ride-System das Pendeln zwischen Oberisling und dem Rest der Stadt ermöglichen.

Die Hauptinvestition steht im Jahre 2015 an

"Wenn alles optimal läuft, wird das Stadion auch erst 2015 fertiggestellt", sagte Vanino. Auf dieses Jahr ist zu schließen, da für 2015 im Wirtschaftsplan mit über 20 Millionen die größte Investitionssumme angesetzt ist. 2012 wird es von der Stadt nur eine Anschubfinanzierung in Höhe von 500 000 Euro geben. "Der Wirtschaftsplan ist ein weiterer großer Schritt für die Realisierung der Arena", so Vanino. Dieser Wirtschaftsplan, den der Stadtrat vorgebe, fungiere dabei als Leitfaden für die Realisierung des Stadionprojektes, so CSU-Stadtrat Dr. Jürgen Zimmermann. Für Ludwig Artinger von den Freien Wählern ist der Regiebetrieb der konsequent nächste Schritte, den es zu verwirklichen gelte. "Regensburg braucht ein solches Fußballstadion", betonte Vanino nochmals.

Stadionbauer wird demnächst gesucht

Bis auf die Vertreter von ÖDP, FDP und den Linken stimmten alle Parteien dem Wirtschaftsplan im Finanzausschuss zu. Wenn auch der Stadtrat am heutigen Donnerstag den Wirtschaftsplan durchwinkt, übernimmt Karl Eckert, Leiter der Stadtkämmerei, die Aufgabe des Kaufmännischen Betriebsleiters. In Sachen Kosten stellte er klar: "Die Zahlen geben den heutigen Stand wieder und sind noch nicht ausgereift." Man habe allerdings Erkundigungen eingeholt, welche Kosten bei vergleichbaren Stadien angefallen seien. Die EU-Ausschreibung für den Generalübernehmer der Baumaßnahme (Hochbau) wird derzeit von der Stadt und dem Projektsteuerer vorbereitet. -knü-

Info

Das Stadion wird nördlich von Oberisling, unmittelbar an der Autobahn A 3 bei der Anschlussstelle Regensburg-Universität, gebaut. Die Stadt hat den notwendigen Grund bereits erstanden. Das neue Stadion soll für bis zu 15 000 Zuschauer ausgelegt sein - damit würde man den Auflagen der Deutschen Fußball-Liga (DFL) für den Spielbetrieb in der 2. Liga gerecht werden. Alle Plätze sollen überdacht werden, VIP-Räume beziehungsweise Logen sollen nach Bedarf erstellt werden.