Hillary Clinton oder Donald Trump - auch in Regensburg fieberte man bei der amerikanischen Präsidentenwahl mit. Fast bis auf den letzten Platz gefüllt war am Dienstagabend die Akademische Wahlparty im Audimax der Universität Regensburg. Zu Gast war neben den US-Experten der Universität Regensburg die US-Generalkonsulin Jennifer Gavito, die sich dafür aussprach, die 45. Präsidentschaftswahlen positiv zu bewerten.
Um 19:30 Uhr wurde es voll im Audimax der Uni Regensburg. Zeitweise mussten die Studenten sogar auf dem Boden sitzen, weil sie keinen Sitzplatz mehr finden konnten. Gespannt verfolgten sie die Podiumsdiskussion der US-Experten auf der Bühne. Eine Jazz-Combo der Universität sorgte ab 21.30 Uhr im Foyer des Audimax für Stimmung, während die Studenten untereinander und mit ihren Dozenten über die Elections diskutierten.
Kleine Highlights am Rande der Veranstaltungen waren unter anderem eine Tombola, bei der ein Dinner mit dem Professor für Internationale Politik, Stephan Bierling, verlost wurde und eine Quizwand gleich neben dem Audimax, bei der man sein eigenes Wissen über die US-Wahlen auf die Probe stellen konnte.
Richtig spannend aber wurde es um 23 Uhr, als im Audimax die Live-Übertragung der Wahlnacht gestartet wurde. Fast 1.500 junge Menschen verfolgten den Verlauf der US-Wahl an der Uni entweder vor der Großleinwand oder im Foyer bei guter Musik.
Die Wahl in Amerika bewegt die jungen Menschen. Mitentscheiden, wer der neue Präsident der USA wird, konnten jedoch nur die wenigsten im Raum. Eine Meinung zu den Kandidaten hatten sich aber wohl die meisten gebildet.
Swing States werden den Unterschied machen
"Es ist die 45. friedliche Übergabe der Macht in den USA. Kein anderes Land auf der Welt kann das über sich sagen", betonte Gavito. Der lange und harte Wahlkampf bedeute, dass die Demokratie noch lebendig sei und das sei durchaus ein gutes Zeichen. Die Generalkonsulin erklärte außerdem, dass besonders die Swing States den Unterschied machen werden. Die wichtigsten der unentschlossenen Staaten, von denen die meisten an der Ostküste wären, würden um 2 Uhr ihre Wahlergebnisse bekannt geben: "Wenn Clinton diese alle gewinnt, geht der Abend schneller vorbei.", so Gavito.
US-Experten analysieren die US-Wahlen
Bei der anschließenden Podiumsdiskussion analysierten die US-Experten Prof. Dr. Udo Hebel, Präsident der Universität Regensburg, Stephan Bierling, Professor für Internationale Politik, Volker Depkat, Professor für Amerikanistik und Dr. Gerlinde Groitl vom Institut für Internationale Politik mit Beteiligung des Publikums die Hintergründe der Präsidentschaftswahl. "Der vergangene Wahlkampf lässt mich an allem zweifeln, was ich bisher über die USA gedacht habe", sagte Prof. Dr. Volker Depkat, Professor für Amerikanistik. Damit traf er den Nerv vieler im Audimax.
Auch Bierling zeigte sich schockiert darüber, dass Trump noch Chancen hat, die US-Wahlen zu gewinnen. "Das Schwierige für mich war, dass im Vorfeld für mich keine kontroverse Diskussion möglich war", so Bierling. "Trump ist widerwärtig und gefährlich." Die 45. Präsidentschaftswahlen würden zeigen, dass das Land schon seit langem tief gespalten sei. "Diese Spaltung wurde durch den Wahlkampf noch weitergetrieben und vermutlich auch nach den Wahlen weiterbestehen", prognostizierte Bierling. Denn gute Lösungen für die Problematik gäbe es momentan noch nicht.
Auch in Deggendorf fiebern die Studenten in der Wahlnacht mit den Amerikanern mit. Mehr dazu erfahren Sie hier.
Wie Prof. Bierling den Wahlkampf von Clinton und Trump beurteilt und wen er als Sieger sieht, lesen Sie auf idowa+.