Am Montagabend ist es in Regensburg auf dem Eisernen Steg zu zwei Auseinandersetzungen am Rande der Versammlungen gegen die Corona-Maßnahmen gekommen. Die Polizei sucht weiterhin Zeugen. Das Bayerische Landeskriminalamt (BLKA) hat eine Belohnung in Höhe von 2.000 Euro ausgesetzt.

Laut Polizei sprühte eine Frau gegen 19.20 Uhr auf der Fußgängerbrücke nahe der Badstraße mit Reizgas und verletzte dadurch mehrere Personen. Sie erlitten Reizungen und Atembeschwerden. Drei von ihnen mussten ambulant im Krankenhaus behandelt werden. Warum die Frau das machte, ist bislang unklar. Zur gleichen Zeit kam es auf der Brücke zu einer weiteren Auseinandersetzung. Ein 26-Jähriger aus Regensburg stritt sich mit zwei Unbekannten. Nach einem kurzen Wortwechsel sollen die beiden den 26-Jährigen angegriffen haben. Dabei erlitt der Geschädigte Kopfverletzungen. Rettungskräfte brachten ihn in ein Krankenhaus. Der Zustand des Verletzten ist stabil. Gegenüber der Polizei sagte er, dass es sich bei den Angreifern um zwei schwarz gekleidete und vermummte Personen handeln soll. Eine von ihnen war etwa 1,70 Meter groß. Beide Täter flüchteten über die Badstraße in Richtung Schopperplatz. Die genauen Hintergründe zur Tat sind ebenfalls noch unklar.

Nach derzeitigem Erkenntnisstand soll ein Teil der beteiligten Personen an Versammlungen in der Innenstadt teilgenommen haben. Die Kripo ermittelt wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung. Zur Klärung des Falls hat sie die Ermittlungsgruppe "Bad" gegründet. Die Polizei kam auf den Namen, weil sich in der Nähe des Tatorts die Badstraße befindet.

Verdächtige stellt sich

Bislang stellte sich die verdächtige Frau, die den Reizstoff auf der Brücke versprüht haben soll. Die 42-Jährige kam am Dienstagvormittag mit ihrem Rechtsbeistand zur Kriminalinspektion Regensburg.

Kripo sucht weitere Zeugen

Bei der Polizei gingen seit Bekanntgabe der Tat mehrere Hinweise ein. Die Beamten führten eine Vielzahl von Vernehmungen durch, beschlagnahmten Beweismittel und vollzogen Durchsuchungsbeschlüsse. Nähere Angaben macht die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen derzeit nicht. Die Beamten suchen nach weiteren Zeugen und nimmt unter der Telefonnummer 0941/506-2888 Hinweise entgegen. Zudem haben sie ein Upload-Portal für Tatfotos und -videos freigeschaltet. Die Fotos und Videos müssen nicht selbst gemacht sein und können auch per Chat oder über Social Media Plattformen erhalten worden sein. Ein anonymer Upload ist ebenfalls möglich.

BLKA hat Belohnung ausgesetzt

Damit die Tat schnellstmöglich aufgeklärt werden kann, hat das Bayerische Landeskriminalamt für entsprechende Hinweise eine Belohnung in Höhe von 2.000 Euro ausgesetzt. Die Belohnung ist für Privatpersonen und nicht für Amtsträger, zu deren Berufspflichten die Verfolgung strafbarer Handlungen gehört, bestimmt. Auf Wunsch wird durch die Staatsanwaltschaft Regensburg die Vertraulichkeit geprüft.