Schmiererei in Straubing
Polizei ermittelt wegen Hakenkreuz-Graffiti
10. April 2021, 18:20 Uhr aktualisiert am 29. April 2021, 15:47 Uhr
Wohl in der Nacht zum Samstag haben Unbekannte am Alfred-Dick-Ring (SR12) in Straubing ein Trafohäuschen beschmiert. "Söder" ist dort zu lesen, daneben ein Hakenkreuz. Die Polizei ermittelt wegen Sachbeschädigung und wegen des verfassungsfeindlichen Symbols.
"Infam ist sowas", sagt Anwohnerin Marita Kraus, die den Schriftzug am Samstagnachmittag bei einem Spaziergang mit ihrem Mann Günther entdeckt. Ihr Vater habe "im Krieg unter Hitler"ein Bein verloren, sagt sie entrüstet - und jetzt prangt eine Straße von ihrem Haus entfernt ein Nazi-Symbol.
Am Morgen sei die Schmiererei von einem Zeugen gemeldet worden, teilt Stefan Gerstbrein von der Polizeiinspektion Straubing auf Nachfrage am Telefon mit. Die Polizei habe den Bauhof angewiesen, das verfassungsfeindliche Symbol sofort zu verdecken. Die Schmiererei soll am Montag entfernt werden. Dann werde sich auch die Staatsschutz-Abteilung der Kriminalpolizei des Falls annehmen. Gerstbrein schätzt den Schaden auf 1.000 Euro, Hinweise auf die Täter habe man noch keine.
Wer in der Nacht auf Samstag, den 10. April, am Alfred-Dick-Ring etwas Verdächtiges gesehen oder gehört hat, soll sich unter Telefon 09421/868-0 bei der Polizei melden.
Aktualisierung (Montag, 12. April): Nach der Veröffentlichung dieses Beitrags hat sich die Eishockey-Fangruppe Szene Straubing per E-Mail an unsere Redaktion gewandt. Anlass war, dass Aufkleber der Fangruppe in dem Video neben der Schmiererei mit Hakenkreuz gezeigt werden. Einer der Aufkleber fordert Eishockey-Fans zum Durchhalten auf. Die Fangruppe betont in der E-Mail, dass es keinen Zusammenhang zwischen der Schmiererei und den Aufklebern gebe. Sie distanziert sich entschieden von Hakenkreuzen und sonstigen politischen Symbolen. Wir haben das Video um den Ausschnitt gekürzt, in dem der Aufkleber zu sehen war, und neu hochgeladen.
Aktualisierung (Donnerstag, 29. April): Laut Kripo-Sprecher Johann Lankes ermittle die Kriminalpolizei weiter. Es gebe allerdings keine neuen Erkenntnisse zum Täter.