Stau nach Sperrung
Lastwagen-Unfall auf der A3 zwischen Wörth und Kirchroth
18. Juli 2022, 11:25 Uhr aktualisiert am 18. Juli 2022, 7:54 Uhr
Andreas Binder, der Kommandant der Stützpunktfeuerwehr Wörth, fasste die Lage im Gespräch mit unserer Mediengruppe so zusammen: "Heute geht es rund." Er sagte das am Montagvormittag, als gleich mehrere Unfälle auf der Autobahn zwischen Kirchroth und Wörth die Einsatzkräfte in Atem hielten und über Stunden forderten.
Die gravierendste Karambolage ereignete sich um 7.33 Uhr auf Höhe der Ortschaft Zinzendorf. Nach Angaben der Polizei fuhr ein Sattelzug auf einen anderen auf, der daraufhin in die Mittelleitplanke donnerte, sie durchbrach und sich festfuhr. Ein nachfolgender Kleinlastwagen prallte gleichfalls in die Mittelleitplanke. Die genaue Ursache dieses Unfalls war zunächst unklar, nach Informationen der Feuerwehr Wörth könnte sich dieser Zusammenstoß aber im Zusammenhang mit einem Stau ereignet haben. Kurz zuvor soll es laut Binder nämlich in diesem Bereich bereits einen anderen, kleineren Unfall mit drei Fahrzeugen gegeben haben.
Die Lage war prekär, denn der gerammte Sattelzug steckte im Mittelstreifen fest, ziemlich genau dort, wo die Grenze zwischen Niederbayern und der Oberpfalz verläuft. Er kam nicht vor und nicht zurück, blockierte sowohl die linke Fahrspur in Fahrtrichtung Regensburg als auch die linke Fahrspur in Fahrtrichtung Straubing.
In den Landkreisen Straubing-Bogen und Regensburg lief daraufhin ein groß angelegter Einsatz an. Aus der Oberpfalz kam die Feuerwehr Wörth, aus Niederbayern eilten die drei Feuerwehren Kirchroth, Steinach und Parkstetten herbei. Im Einsatz waren ferner mehrere Verkehrspolizisten, Notärzte und der Rettungsdienst.
Die gute Nachricht: Die Lastwagen-Karambolage ging glimpflich aus, alle Beteiligten konnten ihre Fahrzeuge laut Binder aus eigener Kraft verlassen. Ein Lastwagenfahrer erlitt leichte Blessuren und kam zur weiteren Behandlung in die Kreisklinik nach Wörth.
Der Sattelzug verlor Diesel
Die weniger gute Nachricht: Die weiteren Arbeiten gestalteten sich äußerst aufwendig. Während der nachfolgende Kleinlaster schnell zu bergen war, wurde es beim festgefahrenen Sattelzug eine größere Sache. Auf die Fahrspur Richtung Passau lief Diesel aus. Feuerwehrleute banden den ausgetretenen Kraftstoff und sicherten die Unfallstelle. Die Kooperation lief mustergültig, ein Rädchen griff ins andere.
Zu Beginn war eine beidseitige Vollsperre vonnöten, später konnten die Einsatzkräfte den Verkehr auf beiden Seiten an der Unfallstelle vorbeileiten. Ein Stillstand blieb so zwar aus, dennoch floß der Verkehr recht zäh. Wer am Montagvormittag im Bereich Wörth/Kirchroth unterwegs war, musste reichlich Geduld aufbringen. Auch am Nachmittag war in beide Fahrtrichtungen lange nur ein Fahrstreifen frei. Erst gegen 17.45 Uhr konnte die Autobahn wieder komplett freigegeben werden.
Rasch war die Autobahnmeisterei an der Unfallstelle und unterstützte die Einsatzkräfte. Gemeinsam mit der Feuerwehr aus Kirchroth, die an der Unfallstelle zurückblieb, machten sich die Mitarbeiter daran, den Sattelzug für die Bergung vorzubereiten. Es war eine mühsame und schweißtreibende Tätigkeit in der prallen Sonne: Das Thermometer kletterte rasch.
Später rückte dann ein Spezialunternehmen mit schwerem Gerät an. Die Arbeiter entluden den verunglückten Sattelzug mithilfe eines Gabelstaplers und verfrachteten die geladenen Rollen auf einen anderen Lastwagen. Danach kamen ein Autokran und ein Abschleppwagen zum Einsatz.
Die Stützpunktfeuerwehr Wörth, die am Morgen zunächst wieder abrückte, konnte kaum verschnaufen, denn beim Autobahnparkplatz Wiesenttal bei Tiefenthal, in Fahrtrichtung Straubing, wartete schon der nächste Einsatz. Im Stau stießen nach Binders Worten vier Autos zusammen. Auch hier blieb es im Wesentlichen bei Blechschäden: Eine Frau trug leichte Verletzungen davon, berichtet der Kommandant.