Salmonellen-Skandal
Hat die Politik versagt? BR deckt neue Details zum Salmonellen-Skandal auf.
11. Juni 2015, 10:19 Uhr aktualisiert am 11. Juni 2015, 10:19 Uhr
"Einmal kam ein Laster mit Eiern zurück. Der Fahrer hat Kaffee drüber gestreut, weil es so gestunken hat. Die kaputten Eier haben wir in Container geschmissen, die ganzen wieder verpackt. Überall an den Händen sind die Maden schon raufgekrabbelt. Wir haben neue Zettel drauf getan." Diese schweren Vorwürfe erhebt eine anonyme Bayern-Ei Mitarbeiterin im Interview mit dem BR.
Lesen sie dazu: Salmonellen-Skandal: Vertuschten Gesundheitsbehörden die Gefahr?
Ist der Verbraucher selber schuld?
Am Mittwoch deckte der Fernsehsender BR neue, brisante Details zum Salmonellen-Skandal in Niederbayern auf. In der Sendung Kontrovers kommt auch der Präsident des Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) Andreas Zapf zu Wort. Seine Rechtfertigung: Hühnerställe seien nie steril. Der Verbraucher müsse halt selber schauen, dass er die Regeln der Küchenhygiene einhalte und "die Dinge beherzigt, die unsere Mütter, unsere Großmütter auch schon gewusst haben."
Lesen sie dazu: Kontrolleur über Salmonellen-Tests: "Nach einer Woche liegen Ergebnisse normalerweise auf dem Tisch"
Das Ministerium wusste vom Salmonellen-Ausbruch
Der Skandal zieht scheinbar weitere Kreise, als anfangs gedacht. Laut BR wusste das Bayerische Umweltministerium seit August 2014, dass Bayern-Ei mit einem länderübergreifenden Salmonellen-Ausbruch in Verbindung gebracht wird. Bayerns Umweltministerin Ulrike Scharf (CSU) berichtet am Donnerstag im Umweltausschuss des Landtags über den Salmonellen-Skandal.