Landkreis Regensburg
Dosenschrott im Futter: Kuh verendet qualvoll
22. Juni 2020, 18:32 Uhr aktualisiert am 22. Juni 2020, 18:32 Uhr
Die Landwirtin Irina Primbs aus Schwarzach (Landkreis Straubing-Bogen) ist gleichermaßen traurig und wütend: Eine ihrer Kühe ist qualvoll gestorben - vermutlich wegen unachtsam weggeworfener Getränkedosen. Auch eine zweite Kuh zeigt bereits Symptome und kann wahrscheinlich nicht mehr gerettet werden.
Ihrer Wut machte die Landwirtin in einem langen Facebook-Post Luft: "Irgendein Idiot hat letztes Jahr seinen Abfall an Dosen in einem unserem Getreideacker entsorgt", schreibt sie dort. Beim Mähen seien die Metallreste wohl in das Futter gelangt und hätten den Tieren innere Verletzungen zugefügt. Kuh Filippa sei deswegen mitsamt ihrem ungeborenen Kälbchen gestorben. Todesursache dürfte wahrscheinlich eine Bauchfellentzündung gewesen sein. Auch eine weitere Kuh, Ginny, zeigt bereits Symptome und muss vermutlich eingeschläfert werden.
Verhindern lassen sich solche tragischen Fälle laut Primbs nur begrenzt. Zwar werde das Gras beim Mähen mithilfe eines Sicherheitsmagneten auf Metallteile untersucht - Aluminiumdosen seien allerdings nicht magnetisch. Auch ein sogenannter Käfigmagnet (ein Magnet, der über die Speiseröhre in die Kuh eingeführt wird und kleine Metallteile anziehen und unschädlich machen soll, Anm. d. Red) helfe hier nicht. "Muss das denn sein? Kann man nicht seinen Abfall in einen Mülleimer werfen und nicht in die Natur? Ihr beschwert euch über fehlendes Tierwohl und sinniert darüber, was der Landwirt besser machen könnte - kehrt aber vor der eigenen Haustüre nicht", findet die Landwirtin auf Facebook deutliche Worte. Hoffnung, den Verantwortlichen zu finden, hat sie nicht. "Ich werde niemals erfahren, wer der Übeltäter war - und vermutlich war es ihm oder ihr auch gar nicht bewusst", schreibt sie.