Tamagotchi, Discman, knallbunte Klamotten - was kommt nicht alles aus den 90ern. Hervorgebracht hat dieses Jahrzehnt aber auch viele talentierte junge Menschen, wie die Abiturfeier am Freitagnachmittag am Dominicus-von-Linprun-Gymnasium bestätigte. Es waren nämlich "die letzten 90er" - so lautete auch das Motto - welche die Schulfamilie mit dem Erhalt des Reifezeugnisses nun verlassen haben. Und das mit einem guten Schnitt von insgesamt 2,26, wie Oberstufenkoordinator Roland Wensauer gerne betonte.

Einladung zu Adams Studentenparty

Bevor die jungen Damen und Herren die Dokumente in Empfang nehmen durften, bekamen sie zunächst eine Einladung von Noch-Landrat Michael Adam.

Da dieser ab nächstem Semester in Passau studiert, werde er wohl hier in der Aula den ein oder anderen künftigen Kommilitonen antreffen, meinte er lachend und lud schon einmal vorsichtshalber zu einer Studentenparty ein. Den jungen Leuten gab er den Tipp, sich viel von der Welt anzusehen, bevor es wieder zurückgeht in die Heimat. "Ich selbst habe da großen Nachholbedarf", so Adam.

Dass die Abiturienten am Viechtacher Gymnasium das beste Rüstzeug für ihren künftigen Weg erhalten haben, betonte Viechtachs Bürgermeister Franz Wittmann in seiner Ansprache. Für ihren weiteren Lebensweg, der voller Herausforderungen bestehe und auf dem auch ein "Google Maps" nicht immer ans Ziel führt, sondern nur die Eigeninitiative, wünschte Wittmann den jungen Erwachsenen alles Gute.

Silke Schmelmer, Vorsitzende des Elternbeirats, schloss sich diesen Wünschen an. Gleichzeitig betonte sie, dass nicht nur für die Abiturienten nun ein neuer Lebensabschnitt beginnt. Weil viele wegen Ausbildung, Studium und Beruf weggingen von daheim, sei es auch für die Eltern und die ganze Familie eine große Umstellung.

Doch seien alle - Lehrer wie Eltern - stolz auf die "letzten 90er", die sich "jung und voller Schwung" hier präsentierten.

Von Schulleiter Martin Friedl erfuhren die Gäste in der gut gefüllten Aula, dass die Abiturprüfung heuer sehr anspruchsvoll war und, dass Abiturienten wegen der Parkautomaten Strafzettel bekommen hatten, welche die Stadt Viechtach nun dankenswerterweise wieder zurückgenommen habe, so Friedl.

Kein Knöllchen für die Abiturienten

Auch Friedl ging auf das Motto der 90er-Jahre ein, welche eine Zeit der Aufbruchstimmung und des Optimismus gewesen seien. Die "Zehner-Jahre" würden die jungen Leute aber wohl noch stärker prägen, prophezeite er, "es warten viele Herausforderungen auf euch". Diese, so war er sich sicher, würden die Abiturienten, die er als dankbar und respektvoll erlebte, aber sicher bestens meistern. Besonders Computerspiele haben die 90er-Jahre geprägt. Mit einem solchen verglichen die Abiturientensprecher Magdalena Wiesinger, Stefan Tremmel und Tobias Mühlbauer ihre Schullaufbahn im "Spielecenter Gymnasium Viechtach". Auch, wenn nicht alle immer das nächste Level sofort erreicht hätten, hätte man sich dank Lehrer, Direktor und Oberstufenkoordinator, die als "Trainer" fungierten, bestens auf den "Endgegner Abitur" vorbereitet.

"Die Schulfamilie stand immer hinter uns", stellte Tobias Mühlbauer klar. Dieser wurde im Rahmen der Feierlichkeiten auch zusammen mit Agnes Brücklmayer für sein soziales Engagement - beide sind im Jugendrat - ausgezeichnet. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung durch bayerische und internationale Musik, unter anderem auch von Gitarrentalent Leonard Becker. Höhepunkt war am Ende die Verleihung der Abiturzeugnisse an die 68 Abiturienten.

Jahrgangsbeste heuer waren:

Michelle Peter (1,1) aus Viechtach; Stefan Tremmel (1,1) aus Zachenberg; Leonard Becker (1,2) aus Viechtach; Benno Bielmeier (1,2; Dr. Hans Riegel-Fachpreis und Physik-Preis) aus Zachenberg; Celina Mandl (1,3) aus Ruhmannsfelden; Michaela Penzkofer (1,3) aus Sankt Englmar; Natalie Bauer (1,4; Chemiepreis) aus Teisnach; Jorina Schmelmer (1,4) aus Viechtach; Verena Graßl (1,5) aus Viechtach; Theresa Hastreiter (1,5) aus Zachenberg und Laura Moucka (1,5) aus Zachenberg.