Kunstinstallation

Hitler-Stuhl steht jetzt am Straubinger Ludwigsplatz


Die Installation zeigt symbolisch den Beginn des Hitlerputsches, und damit auch den Beginn der Abschaffung der Demokratie. Am Montag wurde sie am Stadtplatz aufgebaut.

Die Installation zeigt symbolisch den Beginn des Hitlerputsches, und damit auch den Beginn der Abschaffung der Demokratie. Am Montag wurde sie am Stadtplatz aufgebaut.

Christian Springer ist ein bekannter Kabarettist und Autor. 2020 gründete er die "Initiative Schulterschluss", die sich in den Bereichen kulturelle und politische Bildung engagiert. Im Mittelpunkt stehen Erinnerungskultur und demokratische Prozesse. Beides wird vereint in der Kunstinstallation "Hitler-Stuhl". Am Montag wurde das überdimensionale Objekt am Ludwigsplatz aufgebaut. Die Installation zeigt symbolisch den Beginn des Hitlerputsches und damit auch den Beginn der Abschaffung der Demokratie mit den Mitteln von Gewalt, Propaganda und Einschüchterung. Der Stuhl als Hauptelement der Installation ist der künstlerische Appell an die Gesellschaft, sich den rechtsextremistischen, antisemitischen und menschenfeindlichen Tendenzen der Gegenwart entschlossen entgegenzustellen.

Am 8. November 1923 stürmt Hitler den Bürgerbräukeller in München, steigt auf einen Stuhl, schießt in die Decke und schreit: "Die Regierung ist abgesetzt!" Aber in der Nacht vom 8. auf den 9. November 1923 schlagen sich weder Polizei noch Reichswehr auf die Seite Hitlers. Die Minister fliehen nach Regensburg. Am nächsten Morgen entscheiden Hitler und General Ludendorff, mit mehreren tausend Bewaffneten in die Innenstadt zu marschieren. Die Putschisten ziehen zum Münchner Marienplatz: Alles rief damals schon "Heil"!.

Der Putsch scheitert im Kugelhagel vor der Feldherrnhalle, doch Hitler wird durch eine wohlgesonnene Justiz nur zu einer kurzen Haftstrafe verurteilt. Unter luxuriösen Haftbedingungen bereitet Hitler vor, was in Diktatur, Krieg und Konzentrationslagern enden wird.

Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Niederbayern hat in Kooperation mit dem Bündnis "Wir sind bunt" diese Kunstinstallation nach Straubing geholt. Am Freitag um 14 Uhr wird sie von Christian Springer und Vertretern der Stadt offiziell vorgestellt. Alle Interessierten sind dazu eingeladen.

Info

Christian Springer bietet auch Führungen und Vorträge an Schulen und Bildungseinrichtungen an. Zur Terminvereinbarung kann man sich an info@wsb-straubing.de wenden. Am 9. März findet dann um 18 Uhr erneut eine Kundgebung für die Bewahrung der Demokratie statt.

1 Kommentare:


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Karolina H.

am 19.02.2024 um 15:47

Mir ist nicht bekannt, daß die Nazipartei in Straubing während der Weimarer Republik auch nur in die Nähe einer führenden Position kam. Vielleicht sollte man diesen Erinnerungsstuhl dort hinstellen wo die Nazis ihre Macht durch die Urnen bekamen.



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