Straubing Tigers
Derby-Klatsche für die Tigers: Straubing unterliegt München mit 2:7
7. Dezember 2014, 19:12 Uhr aktualisiert am 7. Dezember 2014, 19:12 Uhr
Zweites Derby, zweite Niederlage - das ist die Bilanz der Straubing Tigers nach diesem Wochenende. Nach dem 1:4 am Freitag bei den Augsburger Panthern setzte es am Sonntagnachmittag gegen Tabellenführer EHC Red Bull München vor 4.310 Zuschauern eine klare 2:7-Klatsche. Neu-Trainer Larry Mitchell saß auf der Tribüne des Eisstadions und wird gesehen haben, dass eine ganze Menge Arbeit auf ihn wartet.
Nach der 1:4-Niederlage am Freitag in Augsburg stellte Interimstrainer Bernie Englbrecht die Reihen ein bisschen um. Im Tor blieb Jason Bacashihua, weshalb wieder ein ausländischer Stürmer auf die Tribüne musste. Was dies am Freitag noch Nic Deschamps, erwischte es nun Harrison Reed. Englbrecht hatte bereits angekündigt, mit mancher Verteidiger Leistung nicht einverstanden zu sein. Seinen Worten ließ er nun auch Taten folgen. Thomas Gödtel wurde in die vierte Reihe "strafversetzt". Dafür rückte René Kramer in die zweite Reihe neben Andy Canzanello und Sören Sturm in die dritte Reihe neben Sebastian Osterloh.
Rückstand nach 37 Sekunden
Von Beginn an unterstrichen die Münchner ihre Ambitionen. Bereits nach 37 Sekunden war Jason Bacashihua erstmals bezwungen. Vor dem Tigers-Tor war Chaos und aus dem Gewühl heraus beförderte Alexander Barta die Scheibe ins Tor zur frühen 1:0-Führung der Gäste. Und bereits in der 6. Spielminute legte der Tabellenführer nach und nutzte seine erste Powerplaysituation zum 2:0. Jonathan DiSalvatore war der Torschütze.
In der zwölften Spielminute gab es dann eine knifflige Situation. Nach einem Schuss von Dominik Kahun hatte Jason Bacashihua seine Probleme, den Puck zu halten. Erst nach dem Videobeweis entschieden die Unparteiischen auf kein Tor. Der nächste Treffer fiel dann eine Minute später, aber auf der anderen Seite. Bei einer doppelten Überzahl brachte René Kramer die Scheibe mit einem harten Schuss auf das Tor, Sacha Treille stand goldrichtig und staubte zum 1:2 ab.
Tigers laden München zum Kontern ein
Doch nur wenig später stellte München den Zwei-Tore-Vorsprung wieder her. Genau 17 Minuten waren gespielt, als David Meckler zum 3:1 für die Gäste traf. Danach wechselte Englbrecht den Goalie, für Jason Bacashihua kam Dustin Strahlmeier aufs Eis. Bis zum Drittelende blieb es dann auch beim 1:3-Rückstand der Tigers, die optisch meist sogar überlegen waren und mehr Spielanteile hatten. Genau das war aber das Problem, denn dadurch hatte München etliche Konterchancen und konnte seine Klasse ausspielen. Nahezu jedes Mal, wenn München ins Straubinger Drittel kam, wurde es brandgefährlich. Und auch das erneut schlechte Überzahlspiel machte es den Tigers schwer. Sechs Strafzeiten gab es für die Gäste, nur einmal konnten die Tigers bei zwei Mann mehr auf dem Eis zuschlagen.
Im Mittelabschnitt ließen es die beiden Teams dann zunächst ruhiger angehen. Die Tigers bemühten sich zwar, es gelang ihnen allerdings nicht viel. Bei München hatte man das Gefühl, dass sie jederzeit noch einen Gang höher schalten könnten, sollte es eng werden. In der 28. Minute verkürzten die Tigers dann auch. Erneut in Überzahl war es Sacha Treille mit seinem zweiten Treffer zum 2:3. Auf Zuspiel von Nic Deschamps kam der Franzose vor Hardy frei zum Schuss und verwandelte zum erneuten Anschlusstreffer.
Mitchell gleich als Psychologe gefragt
Danach drehten die Münchner allerdings auf. Ein unnötiger Puckverlust von Thomas Gödtel lud die Bullen geradezu zum Kontern ein. Da sagten die Gäste nicht nein und Garrett Roe traf zum 4:2 für die Gäste. Ein Doppelpack von Daniel Sparre (37./40.) sorgte für einen deutlichen Zwischenstand von 2:6 aus Tigerssicht zur zweiten Drittelpause.
Im Schlussdrittel passierte nicht mehr viel. Straubing versuchte noch einmal viel, es gelang aber nichts mehr. Und die Münchner konnten sich aufgrund der klaren Führung des Sieges sicher sein und machten nur noch das Nötigste. Richard Regehr war es dann dreieinhalb Minuten vor dem Ende, der den Endstand von 2:7 herstellte. Damit wird Larry Mitchell bei seinem Amtsantritt am Dienstag erst einmal als Psychologe gefragt sein.