Vilsbiburger Zeitung

Raben-Allstars bei "Echte Menschen. Echte Stars"


Lenka Dürr

Lenka Dürr

Von Redaktion idowa

Roter Teppich, Filmplakate, Scheinwerfer, Hauptdarsteller, Regisseur, Produzent, Fotografen, Pressevertreter - alles was zu einer richtigen Premiere gehört, wurde im Dresdner CinemaxX aufgeboten. Der Anlass war schließlich auch ungewöhnlicher Art: Präsentiert wurde das Kick-off zur Imagekampagne "Echte Menschen. Echte Stars" der Deutschen Volleyball-Liga, mit der in den kommenden Monaten die Volleyballer in den Fokus der Öffentlichkeit, Medien und Fans gerückt werden. Zum Startschuss waren alle gekommen: die Nationalmannschaft der Frauen und das Allstar Frauen-Team der DVL, Repräsentanten der DVL und des Verbandes. Unter ihnen auch Lenka Dürr, Libera bei den Roten Raben und hinter Kerstin Tzscherlich, Libera bei der Nationalmannschaft. "Eine tolle Sache", so ihr Urteil über den Startschuss der Kampagne. "Da bekommt man mal einen Einblick hinter die Kulissen und sieht, welche Ziele und Projekte im Verband angeschoben werden".

In der ersten Reihe standen die Protagonisten der Kampagne, die sich aus nationalen und regionalen Bausteinen zusammensetzt. Einer davon sind zwei Videospots, in denen die Erstligaspieler Salvador Hidalgo Oliva (SCC Berlin), Lisa Rühl (SC Potsdam), Tesha Harry (Dresdner SC) und Linda Dörendahl (USC Münster) die Hauptrollen spielten. Sie werden gezeigt, wie sie alltägliche Herausforderungen dank ihrer volleyballspezifischen Fähigkeiten meistern. Lisa Rühl zeigte sich begeistert von dem Ergebnis ihrer ersten schauspielerischen Leistung: "Die Videos sind total cool und witzig geworden." Angetan von der Zusammenarbeit mit Volleyballern war auch Regisseur Mehdi Benhadj-Djilali von der Produktionsagentur Chromosom Film: "Wir haben die Spots an einem Tag gedreht. Den Darstellern haben wir nur einmal erklärt, um was es geht. Danach haben sie das perfekt umgesetzt."

Ein weiteres Modul sind die "Stars des Monats". Für den Monat Oktober sind das Mareen Apitz (Dresdner SC) und Mark Siebeck (CV Mitteldeutschland), die es über Jahre schaffen, den Spagat zwischen Spitzensport, u.a. mit der Teilnahme an Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen, und einer beruflichen Karriere zu bewältigen. Mark Siebeck sagt dazu: "Es ist alles eine Frage der Disziplin, aber das gilt für Sport wie für den Beruf."

"Unsere Imagekampagne soll der zündende Funke für die PR-Arbeit sein. Sie lebt auch vom Engagement der Vereine", sagt Thorsten Endres, Geschäftsführer der Deutschen Volleyball-Liga. Mit "Echte Menschen. Echte Stars" bietet sich ein Forum an, um zu zeigen, wer sich hinter den rund 1200 Spielern und Spielerinnen der 80 Erst- und Zweitligavereine versteckt. "Sie haben alle eine hohe Aufmerksamkeit verdient, vom Vollprofi bis zum Studenten", so Endres.

Entstanden ist die Idee zur Kampagne aus einer Zusammenarbeit mit Studenten der Deutschen Presseakademie (Depak) in Berlin. Deren Leiter Christian Arns sagte in Dresden: "Volleyballer müssen sich aus ihrer Bescheidenheit lösen. Es ist ein Mannschaftssport mit deutlich weniger Egoisten als in anderen Sportarten. Dies gilt es zu transportieren, dann wird die Kampagne auch ihren Platz in den regionalen und lokalen Medien finden."

Drei Sätze benötigte am Abend in der Dresdner Margon-Arena die Nationalmannschaft der Frauen, um beim DVL Allstar Day die Auswahl der Bundesliga in ihre Schranken zu weisen. 25:23, 25:17, 25:15 stand es nach 78 Minuten Spielzeit vor 2000 Zuschauern. Es war das erste Duell dieser Art und vor allem für das Team des Deutschen Volleyball-Verbandes eine besondere Herausforderung. Denn blamieren wollten sie sich auf keinen Fall gegen die Allstars der DVL, die schließlich erst- und wahrscheinlich auch einmalig in dieser Besetzung zusammen gespielt haben. Die Fans hatten per Online-Voting das Allstar Team gewählt.

Für Sarah Petrausch, die bei den Allstars an den Start ging, war dieses Match "eine neue Erfahrung, sich mit Spielerinnen aus anderen Vereinen schnell zu einem Team zusammenfinden zu müssen. Aber es hat Spaß gemacht", so die Außenangreiferin der Roten Raben. "Wir hätten gerne zumindest einen Satz gegen die Nationalmannschaft gewonnen", ärgerte sie sich ein bisschen über das klare Ergebnis. Doch sie tröstete sich auch damit, dass sie "zumindest gut gegen gehalten haben"

Für das deutsche Team war es der letzte Härtetest vor dem Abflug zu den Weltmeisterschaften in Japan und den hat sie bestanden. "Wir haben uns vor genommen, das Spiel ernst aber gelassen anzugehen. Zudem wollte der Bundestrainer weitere taktische Varianten ausprobieren", so Lenka Dürr. Auch wenn die Nationalmannschaft noch die drei Vorbereitungsspiele gegen die Türkei in den Knochen hatte, hat sie eine ansprechend Leistung geboten und den Zuschauern ein schönes Volleyballspiel geboten.

Guillermo Gallardo, als Trainer des Deutschen Meisters Rote Raben automatisch nominiert als Allstar-Coach, wollte "den Fans eine schöne Präsentation meines Teams bieten." Doch im Endergebnis tat sie sich schwer und es dominierte nur die Nationalmannschaft das Geschehen. "Das Spiel ist so gelaufen, wie ich es erwartet habe", so der Raben-Trainer. Im ersten Satz war das Allstar Team hoch motiviert, dann habe sich aber die Klasse des Nationalteams durchgesetzt.
Allerdings erspielten sich die Allstars auch ein kleines Trostpflaster. In den Zusatzwettbewerben "Best Server", "Defense Champion" und "Goldfinger" hatten sie immerhin einmal die Nase von. Mareen Apitz vom ausrichtenden Dresdner SC siegte souverän als beste Zuspielerin mit 19 Punkten (vor Nationalspielerin Denise Hanke mit 14 Punkten). Die anderen Titel gingen an das DVV-Team. Lenka Dürr vom Meister Vilsbiburg wurde beste Abwehrspielerin und Margareta Kozuch erwies sich als treffsicherste Aufschlagspielerin.

Lenka Dürr flogen die Bälle nur so um die Ohren, als sie sich dem Wettbewerb stellte: "Das ging ganz schön ab", meinte sie anschließend, "dennoch hat es Riesen-Spaß gemacht". Natürlich freute sie sich, dass sie von den Volleyball-Fans in diesem Zusatzwettbewerb noch vor die etatmäßige Libera Kerstin Tzscherlich gewählt wurde.
Für die Deutsche Volleyball-Liga zog Geschäftsführer Thorsten Endres eine positive Bilanz des bereits vierten Allstar Days in der Geschichte der DVL: "Wir haben den Fans eine tolle Überbrückung für die lange Zeit bis zum Bundesligastart geboten." Auch Nationaltrainer Giovanni Guidetti war zufrieden: "Es hat uns Spaß gemacht und wir helfen gern, wenn es darum geht, Volleyball hierzulande mit attraktiven Events zu fördern."