"Wildbiesler", "Alkoholleichen", Drogen

Polizei zieht nach Unsinnigem Donnerstag in Vilsbiburg Bilanz


Die Polizeibeamten kämpfte unter anderem mit "Wildbieslern" in Vilsbiburg. (Symbolbild)

Die Polizeibeamten kämpfte unter anderem mit "Wildbieslern" in Vilsbiburg. (Symbolbild)

Von Redaktion idowa

Der Unsinnige Donnerstag in Vilsbiburg ist laut Polizei weitgehend friedlich verlaufen. Allerdings gab es etliche Vorfälle im Zusammenhang mit Drogen und Alkohol sowie Sachbeschädigungen und Verletzungen durch zerbrochene Flaschen. Außerdem hatten es die Beamten mit einigen "Wildbieslern" zu tun. Am Nachmittag musste ein 15-jähriger Schüler mit Verdacht auf Alkoholvergiftung ins Krankenhaus.

Der Rettungsdienst brachte den 15-Jährigen um circa 14.30 Uhr in ein Vilsbiburger Krankenhaus. Er konnte aber nach ambulanter Behandlung den Eltern übergeben werden. Während einer Fußstreife wurden die Polizeikräfte um 16 Uhr von einem 22-Jährigen mit derben Kraftausdrücken beleidigt. Der betrunkene Täter erhielt einen Platzverweis und eine Strafanzeige.

Um 16.15 Uhr konsumierte ein 24-Jähriger auf dem Parkplatz Färberanger Betäubungsmittel. Eine Zivilstreife hatte ihn jedoch beobachtet. Sie stellten eine geringe Menge Kokain sicher. Der Mann erhielt eine Anzeige. Zeugen beobachteten um 16.20 Uhr am Parkplatz Färberanger einen 74-jährigen Auto-Fahrer, der beim Rückwärtsausparken einen Audi beschädigte und einfach weiterfuhr. Das Kennzeichen des Verursachers übergaben die Zeugen einer vorbeikommenden Polizeistreife. Die Polizei konnte den Verursacher ermitteln.

Body-Cam zeichnet Beleidigung von Polizisten auf

Um 17.13 Uhr hat eine Fußstreife einen stark betrunkenen 42-Jährigen angesprochen, der auf dem Gehweg der Vilsbrücke saß. Die Beamten fragten ihn, ob sie ihm helfen könnten. Als Dank zeigte der Mann den Beamten den Mittelfinger und beschimpfte sie. Eine Body-Cam hat den Vorfall aufgezeichnet. Anschließend übergaben die Polizisten den Mann seiner Ehefrau.

Eine Fahrzeugstreife bemerkte um 17.28 Uhr am Pfarrbrückenweg einen Fahrradfahrer, der mit seinem Fahrrad bergauf unterwegs war, jedoch ohne zu treten. Diesem wundersamen Zustand gingen die Polizisten bei einer Fahrzeugkontrolle nach. Ergebnis war, dass es sich nicht mehr um ein Fahrrad, sondern um ein Kraftrad handelte, da auch ohne zu treten eine Geschwindigkeit von über 50 km/h zu erreichen war. Der Fahrer muss nun mit mehreren Anzeigen rechnen. Er konnte unter anderem keine Fahrerlaubnis für das jetzt vorliegende Kraftrad vorweisen. Weitere Überprüfungen an dem "Wunderfahrrad" folgen noch.

Täter im Bärenkostüm schlug zu

Um 18.30 Uhr wurde die einzige Körperverletzung angezeigt. Ein Unbekannter hat einen stark betrunkenen "Faschingsnarren" in den Bauch geschlagen. Der Geschädigte konnte nur angeben, dass der Täter ein Bärenkostüm trug.

Auf dem Parkplatz Färberanger kontrollierte die Polizei gegen 19 Uhr eine Jugendgruppe, da sie deutlich Marihuanageruch wahrgenommen hatten. Ein Joint wurde vor den Polizeikräften noch weggeworfen. Eine Polizistin fand bei einer 20-jährigen jedoch vier Tütchen Rauschgift im BH .

Eine Zivilstreife beobachtete außerdem gegen 20 Uhr einen 24-Jährigen, der die Scheibe der Telefonzelle direkt vor dem Rathaus beschädigte. Die Polizei nahm die Personalien auf und erteilte ihm einen Platzverweis. Zudem erhält er eine Anzeige wegen Sachbeschädigung. Ferner wird er eine Rechnung von der Telekom über den Schaden erhalten.

Schaufensterscheibe eingeworfen

Um 21 Uhr beobachteten die Einsatzkräfte einen 19-Jährigen, der eine Bierflasche gegen eine Schaufensterscheibe warf und dabei die äußere Scheibe der Doppelverglasung zerbrach. Auch hier erhält der Täter eine entsprechende Strafanzeige. Während die Polizisten die Identität des Mannes klärten, störte ein 24-Jähriger die Anzeigenaufnahme und beschimpfte die Beamten als Vollidioten.

Gegen 23 Uhr kontrollierte die Polizei eine Personengruppe an einem Autohaus in der Innenstadt. Dabei fanden sie eine Dose mit Amphetamin und stellten sie sicher.

Anzeigen gegen "Wildbiesler"

Weiterhin schlichtete die Polizei vier Streitigkeiten am Stadtplatz. Drei völlig unbelehrbare "Wildbiesler" wurden nach der Stadtsatzung der Stadt Vilsbiburg angezeigt. Es wurden keine kleinlichen Fälle abseits der Veranstaltung, sondern drei Mitbürger angezeigt, die mitten in der Stadt in Hauseingänge urinierten. Einer der Betroffenen war so uneinsichtig, dass er sich über Notruf bei der Einsatzzentrale der Polizei über die Anzeige beschwerte. Der 36-Jährige erhält jetzt zusätzlich eine Strafanzeige wegen Missbrauchs von Notrufen.

Nach Rücksprache mit der Einsatzleitung des Rettungsdienstes wurden dort 20 bis 25 Hilfeleistungen aller Art durchgeführt. Darunter waren laut Polizei insgesamt "nur" sechs "Alkoholleichen". Auffällig war aber eine hohe Anzahl an Schnittverletzungen, die durch die unzähligen zerbrochenen Flaschen verursacht wurden.