Vilsbiburg
Feuer unterm Dach am Asternweg
6. Januar 2016, 16:20 Uhr aktualisiert am 6. Januar 2016, 16:20 Uhr
Das hätte auch schlimmer ausgehen können." Noch geschockt, aber erleichtert darüber, dass nicht mehr passiert ist, sprach heute der Besitzer eines Hauses am Asternweg über sein aufregendes Erlebnis an Heilig-Drei-König. An diesem Feiertagmittag brannte es im Dachstuhl seiner Doppelhaushälfte.
Verletzt wurde jedoch niemand, auch nicht die Nachbarin. Seine Frau (59) und er (61) verließen rasch das Haus, und die Feuerwehr löschte den um sich greifenden Brand gerade noch rechtzeitig. Ein Zimmer, das Arbeitszimmer des Ehemannes, brannte aus, zwei andere waren komplett verraucht. Aber der Schaden ist hoch, die Polizei beziffert ihn auf rund 100.000 Euro. Der Grund für das Feuer liest sich in der Mitteilung so: "Unachtsamer Umgang mit Glutresten dürfte nach dem derzeitigen Ermittlungsstand der Polizei als Brandursache in Betracht kommen."
Es könnte Weihrauch gewesen sein. Jahrelang haben die Bewohner den Brauch gepflegt, mit Weihrauch durchs Haus zu gehen. Das war auch an Heilig-Drei-König der Fall. "In all den Jahren ist nie etwas passiert." Es könnte sein, mutmaßt der Eigentümer des Hauses, dass sich aber diesmal ein Funke unbemerkt im Teppich festsetzte, was nach und nach zum Brand geführt haben könnte. Als es zu brennen und zu rauchen begann, seien seine Frau und er im Wohnzimmer unterhalb gesessen. "Erst dachten wir, es riecht halt nach Weihrauch." Dann schauten sie nach - und verließen das Haus, nachdem sie registriert hatten, dass sie gegen den bereits schwelenden Brand nichts mehr ausrichten konnten. "Es war zu gefährlich, ins Dachstuhlzimmer zu gehen." Das überließen sie den Feuerwehrleuten, die schnell da waren. "Und sie haben einen super Job gemacht." Bei den Eigentümern sitzt der Schock aber noch tief, sie hatten eine kurze Nacht. Rund 50 Einsatzkräfte der Löschzüge Siedlung und Altdorf waren am Mittwoch am Asternweg. Als die ersten Feuerwehrleute gegen 12.20 Uhr eintrafen, drang bereits deutlich sichtbar dichter Qualm aus dem Dachgeschoss. Daher begaben sich sofort mehrere Atemschutztrupps mit Strahlrohren ins Gebäude und begannen mit den Löscharbeiten. Von außen wurde die Drehleiter für einen Einsatz vorbereitet.
Den Atemschutztrupps im Inneren des Gebäudes gelang es gerade noch rechtzeitig, das Feuer zu löschen, ehe es auf den Dachstuhl übergreifen und sich weiter auf das direkt angebaute Nachbarhaus ausbreiten konnte. Feuerwehrsprecher Dominik Zehatschek sagte: "Es war höllisch heiß." Nachdem das Feuer gelöscht war, suchten die Trupps die Verkleidungen und Zwischendecken mit der Wärmebildkamera nach Glutnestern ab. Teilweise mussten dazu Bauteile entfernt werden. Nach Abschluss der Löscharbeiten wurden beide Doppelhaushälften mit Überdrucklüftern entraucht. Die Einsatzleitung hatten Stadtbrandrat Erich Gahr und Stadtbrandinspektor Martin Dax. Gahr ging während des Einsatzes bis ins Treppenhaus, wie er der Landshuter Zeitung heute verriet. Dass jeder Einsatz für die Menschen, denen ein Haus gehört, oder die darin leben, ein Schock ist, sei verständlich. Er sagte aber auch, dass die Feuerwehrleute genau das umgesetzt hätten, was sie stets intensiv trainierten. Und deshalb sei beim Einsatz auch alles gut verlaufen.