Auf der A92

Zwei Unfälle und stundenlanger Stau bei Ergolding


Von Redaktion idowa

Acht Verletzte, sechs kaputte Autos, Verkehrschaos auf der Autobahn 92, in der Stadt Landshut und auf den Umleitungsstrecken - zwei Unfälle haben am Donnerstagnachmittag in der Region den Verkehr lahmgelegt. Und das bis in die Abendstunden.

Ein 31-jähriger Fahrer eines Kleintransporters aus dem Landkreis Pfaffenhofen wollte gegen 15 Uhr ein Fahrzeug auf der A 92 Richtung München überholen, dabei übersah er den Audi eines 23-jährigen Münchners. Die beiden Fahrzeuge stießen zwischen den Anschlussstellen Essenbach und Landshut-Nord zusammen, der Kleintransporter wurde in den VW eines 85-jährigen Landshuters geschleudert. Der Transporterfahrer blieb unverletzt, die beiden anderen Fahrer wurden leicht verletzt. Ein Rettungshubschrauber brachte die leicht verletzte, 85-jährige Ehefrau des VW-Fahrers in ein Regensburger Krankenhaus. Den Sachschaden schätzt die Polizei auf rund 39 000 Euro.

Rettungshubschrauber auch bei Folgeunfall nötig

Durch den Unfall staute sich der Verkehr auch auf der A 92 in Richtung Deggendorf. Gegen 16.20 Uhr erkannte laut Polizei ein 19-Jähriger aus dem Landkreis Freyung-Grafenau das Stauende zwischen den Anschlussstellen Altdorf und Landshut-Nord offensichtlich zu spät und fuhr auf den BMW einer 70-jährigen Dingolfingerin auf. Dieser wurde auf den Ford eines 49-Jährigen aus dem Landkreis Passau geschoben. Der Beifahrer des Unfallverursachers, ein 27-jähriger Passauer, wurde schwer verletzt. Mit einem weiteren Rettungshubschrauber wurde er in ein Landshuter Krankenhaus geflogen. Der Unfallverursacher sowie die beiden weiteren Fahrer wurden leicht verletzt und der Rettungsdienst brachte sie in umliegende Krankenhäuser. Der Ford-Fahrer war stark alkoholisiert. Der Sachschaden beläuft sich nach Angaben der Autobahnpolizeistation Wörth auf etwa 40 000 Euro.

Die A 92 war in Richtung Deggendorf noch bis 21.30 Uhr komplett gesperrt. Ab der Anschlussstelle Landshut-Altdorf wurde der Verkehr abgeleitet über die B 299 durch die Stadt Landshut hindurch, die aktuell wegen der Baustelle am Kupfereck in Sachen Verkehr eh schon überlastet ist. Dies führte, vor allem zur Zeit des Feierabendverkehrs, zu einem "erheblichen Verkehrsaufkommen", wie es Sandro Schwarz von der API Wörth beschreibt. Zeitweise kamen die Fahrer keinen Meter voran. Leser brauchten von West nach Ost durch die Stadt laut eigener Aussage 50 Minuten - normal dauert das 15 Minuten. Auf der Autobahn selbst staute sich der Verkehr auch am Abend noch bis hinter die Ausfahrt Moosburg-Nord auf Höhe Buch, berichtet ein Autofahrer. Weiter östlich bei der Ausfahrt Wörth fuhren die Autofahrer aus Richtung Deggendorf von der Autobahn ab, deshalb waren auch zwischen Wörth und Postau, wie eine Leserin berichtet, noch am Abend die Straßen dicht.

Fahrer sollten im Auto sitzenbleiben

Im Einsatz waren die Feuerwehren aus Wörth, Ergolding, Piflas, Altheim und Altdorf. Michael Bruckmoser, Kommandant der Ergoldinger Wehr, lobt die schnelle Reaktion der Autofahrer. "Die Rettungsgasse wurde vorbildlich gebildet", sagt er. Er selbst war mit seiner Wehr rund drei Stunden im Einsatz. Nachdem der VW-Fahrer selbst noch aus seinem Auto aussteigen konnte, mussten die Ergoldinger Wehrler dessen Frau mit schwerem Gerät befreien. "Mit Schere und Spreizer haben wir das Dach abgenommen und die Frau befreit", erinnert er sich.

Doch auf der Autobahn stand der Verkehr zeitweise komplett still - das führte in Kombination mit der Hitze zu weiteren Schwierigkeiten: "Ein Problem für die Einsatzkräfte war, dass einige Fahrer aus ihren Autos stiegen", erklärt Schwarz. Das sei gefährlich, weil zu einem späteren Zeitpunkt auch noch Einsatzfahrzeuge nachrücken können und dann Personen auf der Fahrbahn rumlaufen, sagt er. "Glücklicherweise kam es aber zu keinen weiteren Unfällen in dem Zusammenhang", sagt API-Dienststellenleiter Rudolf Seidl.