Landshut

Wohin mit den Flüchtlingen? Bierzelt wird Notlager


Neue Notunterkunft: Thomas Link, Referent des Oberbügergmeisters und Flüchtlingskoordinator, in dem Festzelt in Landshut. (Foto: Emanuel Socher-Jukic)

Neue Notunterkunft: Thomas Link, Referent des Oberbügergmeisters und Flüchtlingskoordinator, in dem Festzelt in Landshut. (Foto: Emanuel Socher-Jukic)

Von Redaktion idowa

Aufgrund der mit Fernzügen ungehindert aus Ungarn ankommenden zusätzlichen Flüchtlinge ist die Stadt Landshut gezwungen, das große Festzelt auf der Grieserwiese vorübergehend zum Notzelt für Flüchtlinge umzubauen.

In enger Zusammenarbeit mit der Regierung von Niederbayern, Hilfsorganisationen, dem Festzeltbetrieb Vorholzer und vielen beteiligten Fachdienststellen der Stadt organsiert die städtische Stabsstelle Flüchtlingskoordination dieses Notlager, da die Situation in München durch die ankommenden Züge kaum mehr zu bewältigen ist. "Es geht bei diesem Notlager nicht um eine langfristige Einrichtung", wie der Leiter der Stabsstelle, Thomas Link, informierte. Vielmehr gehe es darum, den Menschen für ein paar Wochen den Aufenthalt im Freien an irgendeinem Bahnhof zu ersparen. Das Zelt werde deshalb, und natürlich aufgrund der drängenden Zeit, auch nur mit einfachsten Mitteln wie Feldbetten und Biertischgarnituren für die Essenseinnahme versorgt werden. "Die Menschen sollen einfach die Möglichkeit haben, zu duschen, essen und zu trinken und ein wetterfestes Dach über dem Kopf zu haben. Die Alternative wäre, an irgendwelchen Bahnhöfen im Freien zu campieren." Mit den humanitären Anstrengungen der Stadt, so Link weiter, soll den Menschen auf einfachste Weise möglichst sofort geholfen werden. Wenn sie dann in diesem Zelt ankämen, würden sie in den nächsten Tagen oder Wochen je nach Lage der Situation durch die Regierung von Niederbayern in vernünftige Unterkünfte in Bayern verteilt werden. Sollte sich die Lage insgesamt beruhigen, können wir das Zelt wieder abbauen und uns auf die "normale" Unterbringung der hiesigen Flüchtlinge konzentrieren", erklärte der städtische Koordinator.


"So ungewöhnlich dies auf den ersten Blick auch erscheinen mag", bittet Thomas Link, solle, angesichts der in Landshut bekannt hohen Hilfsbereitschaft unter den Bürgern, allerdings niemand selbstständig mit Kleidung oder Essen zu diesem Zelt zu fahren, in dem guten Willen zu spenden und zu helfen. "Dort ist für alles Nötige für diese Menschen gesorgt." Und personell sei in einem solchen Notzelt die gleichzeitige Verteilung und zusätzliche Versorgung ungeplant auflaufender Waren nicht zu stemmen. Über das Netzwerk der Stabsstelle könne alles Nötige koordiniert und in kurzer Zeit besorgt werden.

Wann die ersten Busse auf der Grieserwiese eintreffen, ist zur Stunde noch unklar. Klar ist jedoch: Landshut wird helfen müssen.