Landshuter Zeitung
Überholvorgang endet tödlich
24. Januar 2012, 10:31 Uhr aktualisiert am 24. Januar 2012, 10:31 Uhr
Weihmichl. (sb) Ein tragischer Verkehrsunfall hat sich am Dienstag gegen 8.45 Uhr auf der B299 kurz vor Weihmichl ereignet. Ein Madzafahrer wollte in einer Kurve zwei Lastwägen überholen, wobei er mit einem entgegenkommenden Lastwagen zusammenstieß. Der Fahrer starb noch an der Unfallstelle, seine Beifahrerin erlag im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen.
Zwei Todesopfer forderte der schwere Verkehrsunfall am Dienstagmorgen bei Weihmichl. Ein 80-jähriger Mann aus dem Landkreis Landshut befuhr mit seiner Frau die B299 von Unterneuhausen kommend in Richtung Weihmichl. Auf Höhe des Bahnübergangs setzte der Fahrer in einer Kurve trotz Gegenverkehr zum Überholen an. Dabei stieß er mit einem entgegenkommenden Sattelzug zusammen. Die Insassen wurden im Wagen eingeklemmt. Der Fahrer war sofort tot. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr retteten und reanimierten die 76-jährige Beifahrerin. Jedoch erlag die Frau später im Klinikum Landshut ihren schweren Verletzungen, wie Polizeihauptkommissar Bernhard Walter von der PI Rottenburg berichtete.
Der Fahrer des Sattelzuges wurde leicht verletzt, sein Laster hatte Futtermittel geladen. Ein nachfolgender Gefahrgut-Tanklastwagen konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und fuhr auf den Sattelzug auf. Der Tanklastwagen war mit Restmengen von Benzin gefüllt, wurde allerdings nur leicht beschädigt, sodass kein Gefahrgut austrat. Die beiden überholten Laster konnten ebenfalls nicht mehr rechtzeitig bremsen. Der Vorausfahrende wurde direkt in den Unfall verwickelt, der Nachfolgende fuhr auf seinen Vordermann auf. Die beiden Fahrer und der Lenker des Tanklastwagens wurden nicht verletzt. An ihren Fahrzeugen entstand nur ein leichter Sachschaden. Der Gesamtschaden beläuft sich laut dem Polizeipräsidium Niederbayern auf rund 40000 Euro.
Auch Weihmichls Bürgermeister Sebastian Satzl war am Unfallort. Seit 1984 kämpfe der Gemeinderat dafür, dass die Bundesstraße verlegt und der Großteil der Strecke von Pfeffenhausen bis nach Weihmichl eine Staatsstraße werde. "300 Tankzüge fahren jeden Tag durch Weihmichl", erläuterte der Bürgermeister die schwierige Situation der Gemeinde. Etwa die Hälfte der Tanklastwagen sei mit Gefahrgut gefüllt, der am Unfall beteiligte Laster hingegen war leer. Die Bundesstraße von Weihmichl bis Pfeffenhausen forderte bereits mehrere Todesopfer. "Wir können nur warten, bis wieder was passiert", meinte Satzl.
Die Staatsanwaltschaft Landshut veranlasste ein unfallanalytisches Gutachten sowie eine Auswertung der Lenk- und Ruhezeiten. Außerdem wurden zur Begutachtung des Sattelzuges Spezialisten der Verkehrspolizei Landshut hinzugezogen.
Die Bundesstraße war von 8.55 Uhr bis zum Ende der Bergungsarbeiten gegen 13 Uhr total gesperrt. Der Verkehr wurde großräumig umgeleitet. Am Unfallort war ein Großaufgebot von Hilfs- und Rettungskräften, ein Rettungshubschrauber und die Feuerwehren aus Pfeffenhausen, Furth, Obersüßbach, Weihmichl und Altdorf. Die Unfallaufnahme erfolgte durch die PI Rottenburg, diese wurde unterstützt von Beamten aus Landshut.