Weil er ein fünfjähriges Mädchen sexuell missbraucht hat, ist ein 32-jähriger Erdinger am Dienstag von der Jugendkammer des Landgerichts zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und sechs Monaten verurteilt worden. Der Schuldspruch erfolgte aufgrund des Geständnisses des Kfz-Mechatronikers. Der angeklagte Sachverhalt wurde zudem durch die Beweisaufnahme bestätigt.

Laut Anklage ging die Fünfjährige am späten Vormittag des 16. August 2014 zu einer Freundin, um mit dieser zu spielen. Da die Freundin aber noch beschäftigt war, wartete das Mädchen im Erdgeschoss des Mehrfamilienhauses. Dort erschien plötzlich der ihr flüchtig bekannte Angeklagte. Der 32-Jährige nahm das kleine Mädchen auf den Arm und trug es in das zu seiner Wohnung gehörende Kellerabteil. Dort zog er der Fünfjährigen die Strumpfhose und den Schlüpfer aus und missbrauchte sie.

Die Verhandlung fand größtenteils unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, da die Kammer befunden hatte, dass das Persönlichkeitsrecht des Angeklagten dem öffentlichen Interesse vorzuziehen war. Nachdem auch das psychiatrische Gutachten lediglich in Anwesenheit der Prozessbeteiligten erstattet wurde, blieb die drängendste aller Fragen der Zuschauer unbeantwortet: Was muss schief gelaufen sein im Leben eines Mannes, dass er sich an einem unschuldigen Kind vergeht? Dem Vernehmen nach soll der 32-Jährige zwar sein Bedauern geäußert, sich in erster Linie aber dahingehend eingelassen haben, wie schlimm es sei, dass er durch seine Tat seine eigene Familie zerstört hat.