Landkreis Landshut
Kumhausens Bürgermeister: "Bestandsnahe Alternativtrasse zur B15 neu untragbar!"
10. Januar 2015, 12:20 Uhr aktualisiert am 10. Januar 2015, 12:20 Uhr
Applaus für Bürgermeister Thomas Huber (Freie Wähler): Bei der Bürgerversammlung zur B15 neu nannte er die "bestandsnahe Alternativtrasse", die Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann (CSU) bei der Verkehrskonferenz in Hinterberg bei Dorfen vorgestellt hatte, "untragbar".
Sie zerschneide die Gemeinde, die durch B 15 und B 299 sowie die Bahnlinie von Landshut nach Mühldorf ohnehin belastet sei. Kumhausen würde nicht nur "quer durchschnitten", sondern auch "vom Verkehr überrollt". Von den über 300 Zuhörern in der Grundschule gab es dafür immer wieder Beifall. Während sich Huber positionierte, steht ein Beschluss des Gemeinderats aus. In der Gemeinderatssitzung am Dienstag ab 19.30 Uhr wird sich der Gemeinderat wohl der Meinung des Bürgermeisters anschließen.
"Ich bin der Meinung, Herr Huber, du machst das schon" - kurz vor Ende der Bürgerversammlung stärkte eine Besucherin Bürgermeister Thomas Huber demonstrativ den Rücken für den Versuch, die B 15 neu durch Kumhausen zu verhindern. "Wir müssen aktiv werden", betonte der Bürgermeister. Die Betroffenen dürften sich nicht alleine auf die Gemeinde verlassen. "Draußen sind die Bürger selbst gefragt", bekräftigte Huber. Mit Mahnfeuern und Unterschriftenaktion müssten sie versuchen, eine Nachmeldung der "bestandsnahen Alternativtrasse" für den Bundesverkehrswegeplan 2015 zu verhindern. Landtagsabgeordnete Rosi Steinberger (Grüne) warb für die Vereinigung der Bürgerinitiativen gegen die B 15 neu. Deren Vorsitzende Gisela Floegel war zwar anwesend, hatte jedoch kein Rederecht, weil sie keine Kumhausener Bürgerin ist.
Huber riet den Bürgern darüber hinaus, sich mit Briefen an Ministerpräsident Horst Seehofer, Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt, Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann, Heimatminister Dr. Markus Söder, den Stimmkreisabgeordneten Helmut Radlmeier (alle CSU) sowie die Landtagsabgeordneten Rosi Steinberger (Grüne), Ruth Müller (SPD), Jutta Widmann und Hubert Aiwanger (beide Freie Wähler) zu wenden.
Huber erklärte, dass es bisher nur eine einzige Grafik gebe, die den möglichen Verlauf der "bestandsnahen Alternativtrasse" zeigt. Alle übrigen Pläne, die vor allem im Internet kursieren, seien selbstgezeichnet. Auch Huber fertigte eine Variante an, mit der er zeigen wollte, wo der 400 bis 500 Meter breite Korridor, in dem sich die B 15 neu bewegen würde, verlaufen könnte.