Landkreis Landshut
Hygiene-Verstöße im Vion-Schlachthof? Grüne und ÖDP fordern Antworten
9. Juni 2015, 17:40 Uhr aktualisiert am 9. Juni 2015, 17:40 Uhr
Nach den Salmonellen-Eiern macht erneut ein niederbayerischer Betrieb aus der Lebensmittelbranche negativ auf sich aufmerksam: Diesmal geht es um den Schweine-Schlachthof des niederländischen Vion-Konzerns in Landshut. Offenbar hat die Landshuter Stadtverwaltung Stadträte über Verstöße in dem Schlachtbetrieb informiert und gleichzeitig Geheimhaltung angeordnet. Nun reichten zwei Stadtratsmitglieder, unter ihnen die bayerische Grünen-Landesvorsitzende Sigi Hagl, Antrag auf Veröffentlichung der Informationen ein.
Um welche Verstöße es sich genau handelt, ist unklar. In dem Antrag heißt es: "Eine Geheimhaltung ist in diesem Fall aus verbraucherschutzrechtlichen Gründen nicht mehr vertretbar." Demnach könnte es sich um Hygienemängel handeln. Aber auch von aktuellen schwerwiegenden tierschutzrechtlichen Problemen war die Rede. Eine Sprecherin des Landshuter Rathauses wollte am gestrigen Dienstag keine Stellungnahme dazu abgeben.
Hans Auer, einer der Geschäftsführer des Landshuter Schlachthofes sagte, ihm seien keine Verstöße bekannt. Bezüglich des Antrages äußerte er sich so: "Das ist eine Luftnummer".
Indes wurde gestern bekannt, dass sich ein ehemaliger leitender Schlachthofangestellter ab kommendem Donnerstag wegen der Veruntreuung von rund einer halben Million Euro vor Gericht verantworten muss. Die Staatsanwaltschaft wirft dem ehemaligen Verwaltungschef des Landshuter Vion-Betriebes vor, von 2009 bis 2012 Rechnungen fingiert und in insgesamt 13 Fällen Geld auf sein eigenes Konto abgezweigt zu haben. Als Zahlungsempfänger habe er eine von ihm geführte Beratungsfirma angegeben.
Wie berichtet, soll der Landshuter Schlachthof erweitert werden. Zuletzt hieß es, die Schlachtkapazität werde von aktuell rund 15000 auf künftig 21000 Tiere pro Woche ausgebaut. Vion macht dafür den Schweineschlachtbetrieb in Straubing dicht.
Demnächst soll der Landshuter Schlachthof erweitert werden. Zuletzt hieß es, die Schlachtkapazität werde von aktuell rund 15.000 auf künftig 21.000 Tiere pro Woche ausgebaut. Vion macht dafür den Schweineschlachtbetrieb in Straubing dicht.
Möglicherweise befasst sich der nächste Umweltsenat am 21. Juli mit diesem Thema. Dann wird zu klären sein, ob Niederbayern tatsächlich seinen zweiten Hygieneskandal hat.