Landkreis Landshut
Freie Straßen seit Corona: Raser noch rücksichtsloser?
1. April 2020, 12:55 Uhr aktualisiert am 1. April 2020, 12:55 Uhr
Weniger Verkehr und freie Straßen sind kein Freibrief für zu schnelles Fahren, mahnen die zuständigen Polizeidienststellen. Einige Raser im Landkreis Landshut sehen das offenbar anders. Sie nutzen die leeren Straßen als Gelegenheit, um mal so richtig Gas zu geben.
Auch in Zeiten des Coronavirus gibt es weiter Geschwindigkeitskontrollen. Die aktuelle Bilanz der Polizei für den Landkreis Landshut: Die Zahl der gemessenen Fahrzeuge und auch die Zahl der Geschwindigkeitsübertretungen haben sich verringert - aber es werden wesentlich höhere Geschwindigkeiten gefahren, teilte die Polizei mit. "Offenbar fahren die Raser jetzt noch rücksichtsloser", so die Polizei in einer Pressemeldung. Fast keine Messung vergehe, egal ob innerorts oder auf Landstraßen, ohne gemessene Geschwindigkeiten weit über dem Limit. Die sonst eher seltenen Spitzenwerte überholen sich aktuell fast täglich.
Mit 172 Stundenkilometern statt 100 wurde über die B388 bei Bodenkirchen gebrettert. Auf der B15 bei Ergolding wurden statt der erlaubten 100 Stundenkilometer 164 gemessen. Trotz der vorgeschriebenen 70 km/h raste ein rücksichtsloser Autofahrer gleich mit 143 über die Straße.
Aber auch innerorts liegt der Spitzenwert erheblich über dem Erlaubten. Mit 113 Stundenkilometern in Obersüßbach und 94 in Dietrichstetten wurden Fahrer geblitzt. In Gottfriedingerschwaige - Zone 50 - schaffte es ein Fahrer, sogar mit Anhänger, innerorts auf 116 Sachen.
Das sind nur Beispiele, die in den letzten Tagen bei der Verkehrspolizei Landshut gleich mehrmals täglich festgestellt werden, erklärt die Polizei. Die Fahrer müssen in naher Zukunft nicht nur mit einem Ausgehverbot, sondern auch mit einem Ausfahrverbot bis zu drei Monaten rechnen.