100.000 Zuschauer beim Umzug
Ein großes Fest für Kostümierte und Besucher
2. April 2013, 11:46 Uhr aktualisiert am 2. April 2013, 11:46 Uhr
Der Festzug durch die Innenstadt das erste Wochenende der Landshuter Hochzeit gekrönt. Bei gutem Wetter ließen sich nach Schätzung der Polizei rund 100000 Zuschauer von den Darstellern begeistern. Abgesehen vom Regen am Samstag, der die Festlichen Spiele im nächtlichen Lager beendete, konnten die Förderer rundum zufrieden sein.
Auf den Straßen und den Tribünen drängten sich die Zuschauer, auch alle Fenster entlang der Festroute waren dicht besetzt. Die Stimmung war gut und der Umgang miteinander freundschaftlich. Das stellte auch Rudolf Zörner, Einsatzleiter der Polizei, heraus: "Alles verlief absolut friedlich. Es war ein wunderschönes Fest." Bis auf einen hitzebedingten Kreislaufkollaps und ein kurze Zeit vermisstes Kind habe es keine Vorkommnisse gegeben.
Der Verlauf des Festzugs war auch ein Kompliment an die Förderer: Die Freude der Kostümierten übertrug sich rasch auf die Zuschauer. Vor dem Umzug bereits boten die Schnurrpfeyfferei, die Scholaren, Gaukler und Joculatores Kostproben ihrer Künste dar. Auch die Darsteller im Zug selbst scherzten mit den Zuschauern und verteilten immer wieder Buchskränze. Ob Ritter, Geistlichkeit oder fahrendes Volk - jede Gruppe war bis ins Detail perfekt inszeniert, auch hier wurden die Förderer ihrem hohen Anspruch gerecht.
Nervöse Pferde
Dafür wurde während des Umzugs noch hart gearbeitet. Die "Grauen Mäuse" - eigentlich die Vorstandschaft - in ihren unscheinbaren Kostümen und mit von Hüten verdeckten Headsets begleiteten den Zug und achteten darauf, dass keine zu großen Lücken entstanden. Marketenderinnen liefen mit Krügen und Bechern hin und her, damit Reisige, Ringelstecher und all die anderen genug zu trinken hatten. Immerhin brauchte der Zug knapp eine Dreiviertelstunde, um seine Route einfach zurückzulegen. So mancher kam dabei unter seiner Pelzhaube oder beim Fahnenschwingen ziemlich ins Schwitzen. Die Pferdeführer hatten ebenfalls zu tun, denn das Wetter der letzten Tage mit seinen plötzlichen Umschwüngen machte die Tiere nervös. Auch der eine oder andere Teilnehmer der Reiterspiele hatte Mühe, sein Pferd ruhig zu halten.
Neben der Strecke sorgten Helfer des Technischen Hilfswerks, eine Einsatzgruppe der Förderer und viele Polizisten für einen reibungslosen Ablauf - und wurden von den Kostümierten darum mit Kränzen beschenkt. Geduldig beantworteten die Sicherheitskräfte Fragen der Besucher und sorgten dafür, dass die Fluchtwege frei blieben. "Die Leute waren sehr verständig, es gab keine Schwierigkeiten", sagte Zörner. Die Bereitschaftspolizisten lobten die Höflichkeit der Besucher und hatten auch selbst Freude am Spektakel.
Später strömten die Gäste dann auf die Turnierwiese und auf den angrenzenden Zehrplatz. An beiden Tagen waren alle Tische im Lagerleben voll besetzt. Das Turnier konnten wie geplant stattfinden, denn anders als am Samstag gab es nur im Nachhinein einen kurzen Regenschauer (siehe Seiten 29 und 31). Kostümierte wie Besucher feierten so den gelungenen Auftakt.