Stephansposching
Polizei-Einsatz in Asylunterkunft: Drei Personen in U-Haft
26. Oktober 2018, 10:25 Uhr aktualisiert am 26. Oktober 2018, 10:25 Uhr
Bei einem Großeinsatz in der Außenstelle des Ankerzentrums Deggendorf in Stephansposching hat die Polizei 17 Asylbewerber vorläufig festgenommen. Drei davon sitzen jetzt in U-Haft.
Ein Asylbewerber sollte am Mittwochmorgen in der Außenstelle zur Abschiebung nach Italien in Gewahrsam genommen werden. Ihm gelang die Flucht und ist bislang nicht aufgetaucht. Während des Einsatzes solidarisierten sich mehrere Bewohner und gingen auf die Einsatzkräfte los. Daraufhin zogen sich die Polizisten zurück. Am nächsten Tag kamen sie wieder, kontrollierten die Außenstelle und nahmen 16 Bewohner vorläufig fest.
Gegen vier vorläufig Festgenommene, einen 29-jährigen aus Nigeria, der bei der Störung des Polizeieinsatzes besonders auffiel, einen 20-jährigen Asylbewerber aus Nigeria, sowie zwei 24-jährige Asylbewerber aus Sierra Leone wurde von der Staatsanwaltschaft Deggendorf Haftantrag wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte, versuchte Gefangenenbefreiung, Nötigung und Bedrohung gestellt. Vom Ermittlungsrichter des Amtsgerichtes Deggendorf wurden gegen die vier Personen Haftbefehle erlassen.
Die beiden nigerianischen Staatsangehörigen und ein Mann aus Sierra Leone wurden in verschiedene Justizvollzugsanstalten eingeliefert. Der Haftbefehl gegen einen weiteren Mann aus Sierra Leone wurde unter Auflagen außer Vollzug gesetzt. Er wurde in eine andere Unterkunft verlegt.
Die anderen vorläufig festgenommenen Personen, elf Männer aus Nigeria und ein Mann aus Sierra Leone, wurden auf Anordnung der Staatsanwaltschaft am 25. Oktober wieder entlassen. Sie wurden in Absprache mit der Regierung von Niederbayern auf verschiedene Unterkünfte verteilt. Gegen die Personen wird weiterhin wegen des Verdachtes des Landfriedensbruchs ermittelt.
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