"Wilde Burger" als Rezept-Tipp
Auf der Jagd nach Delikatessen
13. Juni 2020, 4:27 Uhr aktualisiert am 13. Juni 2020, 4:27 Uhr
Die Maibock-Saison ist eröffnet - damit ist nicht das Starkbier, das extra für die vielen Maifeste gebraut wird, gemeint. Am 1. Mai hat die Jagdzeit auf Rehwild begonnen. Böcke und Schmalrehe, das sind weibliche Rehe, die noch kein Kitz gesetzt haben, dürfen jetzt bejagt werden.
Neben den Aspekten der Wildbestandsregulierung und der Verringerung von Wildschäden in den arg gebeutelten Wäldern, sorgen Bayerns Jäger dadurch für hochwertiges Wildbret aus der Region. Regionale Herkunft, tierwohl-gerechte Haltungsform und gutes Futter für die Tiere - das sind wichtige Kriterien, wenn es um Fleischerzeugung geht. Heimisches Wild lebt in Wald und Flur und sucht sich dort sein Futter. Um die Fleischqualität zu gewährleisten, werden Jäger bereits während ihrer Ausbildung geschult. Die "Wildbrethygiene" ist ein Schwerpunkt in der Ausbildung und als Prüfungsfach für das Bestehen der Jägerprüfung entscheidend. Um zu gewährleisten, dass das Fleisch vor allem vom Wildschwein nicht radioaktiv belastet ist, hat der Bayerische Jagdverband ein flächendeckendes Netz von rund 120 Messstationen in ganz Bayern aufgebaut.
Ein flächendeckendes Netz von Messstationen
Die Messstationen der Kreisgruppe Deggendorf befinden sich nach Auskunft von BJV Kreisgeschäftsführer Franz Haböck in Osterhofen und Deggendorf. Nähere Informationen dazu gibt es auf der Internetseite des Kreisverbands unter www.bjv-deggendorf.de.
Woher bekommt man die Delikatesse aus Wald und Flur? Am besten vom örtlichen Jäger. Auch manche Metzgereien bieten frisches heimisches Wildbret an. Auf Anfrage gibt der Kreisgeschäftsführer Auskunft zu regionalen Einkaufsmöglichkeiten. Wie bei allen Tieren sollte auch bei der Verarbeitung von Wild der Grundsatz "from nose to tail" - was so viel heißt wie alle Teile des Tieres werden verwendet - beherzigt werden. Für die Zubereitung von Wildbret gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten. Am bekanntesten sind wohl der Rehrücken oder das Rehragout. Wild passt aber auch auf den Grill. Gerade Reh und Wildschwein eignen sich hervorragend für den heißen Rost. Wildfleisch, gegrillt oder gesmokt, ist ein echter Geheimtipp für Feinschmecker "Wilde Burger" sind ein Schmankerl, bei dem auch die Kinder zugreifen.
Der BJV Kreisverband Deggendorf wollte auch heuer Anfang Mai wieder einen Kochkurs für alle Wildbret-Liebhaber und Interessierte anbieten. Wegen der corona-bedingten Einschränkungen war dies nicht möglich. Zum Ausprobieren und Genießen für daheim das Rezept für die "Wilden Burger". Zutaten: 400 Gramm ausgelöste Schulter oder Keule vom Reh, 400 Gramm Wildschweinbauch vom Jungtier, eine Zwiebel, eine bis zwei Knoblauchzehen oder ein Stück geriebener Meerrettich, ein Bund Petersilie, zwei Eier, zwei bis drei Scheiben Toastbrot kleingeschnitten, ein halber Teelöffel abgeriebene Zitronenschale, ein Esslöffel Salz, Gewürze nach Geschmack: Pfeffer. Wacholderbeeren, Piment frisch gemahlen, Paprikapulver, etwas Mehl.
Das Rezept zum Nachmachen
Und so geht's: Das Fleisch in Stücke schneiden, und durch den Fleischwolf drehen. Zugedeckt kaltstellen. Zwiebel, Knoblauch und Toastbrot sehr fein würfeln, Petersilie waschen und die Blätter fein schneiden.
Zwiebeln, Toastbrot, Knoblauch oder Meerrettich und Petersilie zum Hackfleisch geben. Eier, Zitronenschale, Salz und grob gemahlene Gewürze hinzugeben. Alles miteinander verkneten. Den Hackfleischteig abgedeckt nochmals kurze Zeit kühl stellen. Dann flache Burger formen, beidseitig mit Mehl bestäuben. Burger auf eingeöltem Rost bei mittlerer Hitze je nach Größe pro Seite fünf bis acht Minuten grillen. Burgerbrötchen aufschneiden, nach Belieben rösten. Fertige Burger mit Salatblatt, Tomatenscheiben und einigen Röstzwiebeln zwischen die Brötchenscheiben legen.