Neue vom Turm

G'schirrleader, eine Gaunerkarriere und gefährliche Festspiel-Jobs

In unserer Kolumne "Neues vom Turm" informieren wir wieder überspitzt über Drachenstich-Geschichten, die man sich hinter vorgehaltener Hand erzählt. Heute Teil 9.


"Und alle gemeinsam: die Krüge hoch!" Im Takt müssen die Schranne-Mädels heuer die Tafel decken. Deshalb sind sie nun die "G'schirrleader".

"Und alle gemeinsam: die Krüge hoch!" Im Takt müssen die Schranne-Mädels heuer die Tafel decken. Deshalb sind sie nun die "G'schirrleader".

Von Redaktion Furth im Wald

Zu behaupten, der Job eines Lokaljournalisten wäre mit der Gefährdung eines Kriegsberichterstatters zu vergleichen, ist sicher übertrieben. Dennoch: Gefährlich leben wir in der Drachenstich-Arena auch. In den 35 Jahren, in denen ich alljährlich im August auf dem Stadtplatz durch den Sand robbe, bekam ich schon fliegende Bierkrügerl und Fackeln ab, einen Tritt von einem Pferd, ein Schwert zwischen die Beine und vom Lehminger Flo einen Kirchhofschützen-Lanzenstil gegen die Brust. Mittwochnacht war's ein Blechteller, der gefühlte zwei Millimeter an meinem Ohrwaschl vorbeisauste und auf der linken Schulter einschlug. Wo der herkam? Pater Florian Fischer hatte ihn Sekundenbruchteile zuvor regiebuch-gemäß auf die Tischreihe gedonnert. Eben so, dass er den dort liegenden Chamerauer Sandro Bauer nicht trifft. Der Bösewicht blieb verschont, dafür stand ich im Flugsektor des Tellers. Aber nach 35 Jahren in diesem Job weiß ich, was man als Lokaljournalist in Furth mit den Kampfschwimmern trotz fehlendem Meer gemein hat. Nämlich die Lebensmaxime: Lerne leiden, ohne zu klagen.

Jetzt weiterlesen mit

  • alle Artikel auf idowa.de in voller Länge und deutlich weniger Werbung
  • als Abonnent unterstützen Sie Journalismus in Ihrer Region
  • einen Monat für 0,99 Euro testen, danach 9,90 Euro im Monat