AZ-Kommentar
Zum Artenschutz: Städter als "Blühpaten"
20. Februar 2019, 20:54 Uhr aktualisiert am 20. Februar 2019, 20:54 Uhr
Der AZ-Korrespondent Ralf Müller zum Runden Tisch für Artenschutz.
Es gibt wenig, was so viel Bewegung in eine festgefahrene politische Situation bringt, wie ein erfolgreiches Volksbegehren. Noch dazu, wenn das sehr anspruchsvolle Quorum, also die Mindestbeteiligungsgrenze, so eindrucksvoll übersprungen wird wie beim bayerischen Artenschutz-Volksbegehren. Grund genug für den Bauernverband, den Kurs zu ändern. Es hat wenig Sinn, einem so großen Teil der Bevölkerung ideologisches "Bauern-Bashing" zu unterstellen.
Schlau wie Bauerverbandsfunktionäre sind, haben sie umgeschaltet: mehr Naturschutz - gern, heißt es jetzt. Aber die Gesellschaft muss zahlen, wenn Landwirte Einkommenseinbußen erleiden. Eine Idee besteht darin, Städter zu "Blühpaten" zu machen: Sie entrichten einen Obolus dafür, dass der Landwirt auf einer bestimmten Fläche nicht Kartoffeln oder Raps anbaut, sondern Blühpflanzen aussät. Geld gegen Naturschutz - ein denkbarer Weg, wie Naturschützer und Grüne einerseits und Bauern andererseits zusammenkommen könnten.
Lesen Sie hier: Münchner Gutsbetriebe sollen den Artenschutz verbessern
Lesen Sie hier: Kabinett beschließt Pläne für weniger Lebensmittelabfälle
Lesen Sie hier: Geht Bio wirklich billig?