Das bringt die Woche

Weihnachten - Ostasien-Gipfel - Gezi-Prozess


Papst Franziskus (Archivfoto) spendet am Weihnachtstag den Segen "Urbi et Orbi".

Papst Franziskus (Archivfoto) spendet am Weihnachtstag den Segen "Urbi et Orbi".

Von mit Material der dpa

Fast alles dreht sich in dieser Woche um Weihnachten. Christen in aller Welt feiern die Geburt Jesu, im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen aber wie immer die Weihnachtsfeierlichkeiten in Rom und Betlehem. Während in Europa und Nordamerika auch der politische Betrieb weitgehend zum Erliegen kommt, geht er anderswo weiter: In Chengdu treffen sich am Dienstag die Regierungschefs Chinas, Südkoreas und Japans zu einem Dreiergipfel; in Istanbul geht der Prozess gegen regierungskritische Aktivisten weiter, die 2013 die Gezi-Proteste mitorganisiert hatten.

Was bringt die Woche von 23. bis 29. Dezember? Welche Termine in Politik, Wirtschaft und Vermischtem sind diese Woche wichtig? Erfahren Sie mehr in unserer Wochenvorschau der Politikredaktion.

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Chinas Premier Li Keqiang erwartet am Dienstag seine Amtskollegen aus Japan und Südkorea zu einem Dreiergipfel in Chengdu.

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2013 wurden die regierungskritischen Gezi-Proteste in Istanbul niedergeschlagen, nun stehen Organisatoren der Proteste vor Gericht.

Weihnachten

Anders als für die meisten Normalbürger sind die Weihnachtstage für Papst Franziskus alles andere als stressfrei: Am Dienstagabend feiert der Pontifex die traditionelle Christmette im Petersdom in Rom - nach einer eher kurzen Nacht folgt dann am Mittwoch die Weihnachtsmesse auf dem Petersplatz. Den Höhepunkt der Feierlichkeiten bildet der Segen "Urbi et Orbi".

Weihnachtsansprachen: Nicht nur der Papst muss an Weihnachten feierliche Worte finden, auch zahlreiche Staatsoberhäupter und Regierungschefs wenden sich zum Fest an ihre Bürger. In Deutschland ist die Weihnachtsansprache traditionell Aufgabe des Bundespräsidenten, die Botschaft der Bundeskanzlerin folgt zum Jahreswechsel. In Großbritannien wird die Weihnachtsansprache von Königin Elizabeth traditionell am Nachmittag des ersten Feiertags ausgestrahlt.

Gipfeltreffen in China

Es ist keine ganz einfache Dreierkonstellation, die sich am Dienstag im südchinesischen Chengdu zusammenfindet: Die Regierungschefs Chinas, Japans und Südkoreas wollen über regionale Herausforderungen und Streitfragen sprechen - und derer gibt es nicht wenige: Jeder der drei Staaten ficht mit den beiden anderen jeweils mindestens einen Territorialkonflikt im chinesischen Meer aus, auch im Konflikt zwischen Nord- und Südkorea sitzt China auf der einen und Japan und Südkorea auf der anderen Seite des Verhandlungstisches.

Zunehmend selbsbewusst: Die wirtschaftliche Supermacht China lässt zunehmend selbstbewusst auch militärisch die Muskeln spielen, was seit Jahren die Spannungen in Ostasien verschärft. Vor allem um die sowohl von Peking als auch von Tokio beanspruchten Senkaku-Inseln und um die Inselgruppen im südchinesischen Meer kam es zuletzt immer wieder zu brisanten Situationen, weil die chinesische Marine Stärke demonstrieren wollte. Auch der vergangene Woche in Dienst gestellte Flugzeugträger "Shandong" wurde gleich einmal durch das südchinesische Meer geschickt.

Prozess gegen Aktivisten

Es ist nur einer von vielen Prozessen gegen Zivilgesellschaftsaktivisten in der Türkei, dennoch kommt dem Verfahren, das am Dienstag in Istanbul fortgesetzt wird, eine besondere Bedeutung zu: Vor Gericht stehen 16 Organisatoren der regierungskritischen Gezi-Proteste des Jahres 2013, deren Niederschlagung für viele den Beginn des zunehmend autoritären Gebahrens von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan markierte. Den Angeklagten wird vorgeworfen, mit ausländischer Hilfe einen Umsturzversuch unternommen zu haben.

Prominenter Angeklagter: Unter den insgesamt 16 Angeklagten ist der prominente Intellektuelle und Geschäftsmann Osman Kavala, dessen Kulturorganisation Anadolu Kültür auch mit mehreren deutschen Institutionen zusammenarbeitet. Kavalas Fall erregte erst Mitte Dezember Aufsehen, weil der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg seine sofortige Freilassung aus der Untersuchungshaft forderte - freilich, ohne damit in Ankara Gehör zu finden.

Weitere Themen und Termine

- An diesem Montag reichen Jugendliche Verfassungsbeschwerde beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe ein, weil sie nicht an der Europawahl teilnehmen durften. Der Verein Mehr Demokratie und die Jugendlichen wollen ein Wahlrecht für 16- und 17-Jährige durchsetzen.

- Der rechtsnationale israelische Likud-Block wählt am Donnerstag in Jerusalem seinen Vorsitzenden. Regierungschef Benjamin Netanjahu hat mit seinem Rivalen Gideon Saar einen Herausforderer bei der parteiinternen Wahl.

- Die Europäische Zentralbank (EZB) veröffentlicht am Freitag in Frankfurt ihren Wirtschaftsbericht.

- Am Samstag startet in Deutschland der Feuerwerksverkauf.