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Warnstreik im öffentlichen Dienst fortgesetzt
10. Februar 2023, 10:16 Uhr aktualisiert am 10. Februar 2023, 13:56 Uhr
Der Warnstreik im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen ist am Freitag in mehreren Bundesländern fortgesetzt worden. Am zweiten Tag der Arbeitsniederlegungen waren Berlin, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg betroffen. Mit den Warnstreiks wollen die Beschäftigten ihren Forderungen im laufenden Tarifstreit des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen Nachdruck verleihen.
In mehreren Städten Nordrhein-Westfalens stand am Morgen der Nahverkehr erneut still, in Düsseldorf war etwa die Rheinbahn betroffen. "Seit gestern fährt nichts", sagte eine Rheinbahn-Sprecherin am Freitagmorgen. Laut Verdi wird auch der Nahverkehr in Wuppertal, Solingen und Remscheid weiterhin bestreikt. Neu dazu gekommen sind den Angaben zufolge die Wasser- und Schifffahrtsämter.
Auch bei der Berliner Stadtreinigung hätten zahlreiche Beschäftigte die Arbeit niedergelegt, sagte eine Verdi-Sprecherin auf Anfrage. Im baden-württembergischen Schwäbisch Hall wurden unter anderem vier Kindertagesstätten bestreikt.
Bis zur zweiten Runde der Tarifverhandlungen am 22. und 23. Februar wird es weitere Warnstreiks geben. Für den kommenden Mittwoch hat Verdi etwa Beschäftigte des öffentlichen Dienstes in Kassel dazu aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. Auch für Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen kündigte Verdi weiteren Arbeitskampf an.
In den laufenden Tarifverhandlungen fordern Verdi und der Beamtenbund dbb 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrags soll zwölf Monate betragen.
Die Kommunen wiesen die Forderungen zurück. Die Präsidentin der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), Karin Welge, sagte der "Rheinischen Post" (Freitag), die Gewerkschaften seien "deutlich über das Ziel hinausgeschossen."