US-Präsidentenwahl

Wahlkampf-Spektakel: TV-Duell zwischen Harris und Trump


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Das TV-Duell leitet den Endspurt im Wahlkampf ein. (Archivbild)

Von dpa

Showdown in Philadelphia: In der Nacht zum Mittwoch (03.00 Uhr MESZ) stehen sich zum ersten Mal die US-Präsidentschaftskandidaten Kamala Harris (Demokraten) und Donald Trump (Republikaner) in einem TV-Duell direkt gegenüber. Der Schlagabtausch zwischen der amtierenden Vizepräsidentin und dem ehemaligen Präsidenten wird mit Spannung erwartet und gilt als Höhepunkt in den verbleibenden knapp zwei Monaten bis zur US-Präsidentenwahl am 5. November. Ausrichter der Debatte ist der Fernsehsender ABC News.

Vor allem für Harris wird das Duell zur Bewährungsprobe. Die 59-Jährige hat erst vor wenigen Wochen US-Präsident Joe Biden als Kandidatin der Demokraten abgelöst und tut sich bei Auftritten ohne Drehbuch eher schwer. Trump hingegen ist für seine Partei schon von Anfang an dabei - es ist sein drittes Rennen ums Weiße Haus für die Republikaner. Aus dem letzten TV-Duell Ende Juni ging der 78-Jährige als klarer Sieger hervor. Damals trat er noch gegen Biden an, der sich nach seiner desaströsen Performance aus dem Rennen um die Präsidentschaft zurückzog und Harris das Feld überließ.

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Trump dürfte bereits Routine bei Präsidentschaftsdebatten haben. (Archivbild)

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US-Vize Harris bereit sich intensiv auf die Debatte vor. (Archivbild)

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Vor dem TV-Duell gab es Streit über die Regeln. (Archivbild)

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Trump und Harris liegen in Umfragen ungefähr gleichauf. (Archivbild)

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Doug Emhoff tritt im Wahlkampf immer wieder an Harris' Seite auf. (Archivbild)

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Melania Trump trat beim Republikaner-Parteitag öffentlich auf - eine Seltenheit. (Archivbild)

Harris und Trump liegen in Umfragen in etwa gleichauf. Beide wollen nun vor allem die unentschlossenen Wählerinnen und Wähler für sich gewinnen. Das Aufeinandertreffen von Trump und Biden im Juni verfolgten rund 51 Millionen der 330 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner der USA.

Moderiert wird das Duell von den ABC-News-Journalisten David Muir und Linsey Davis. Übertragen wird aus einem Studio ohne Publikum in Philadelphia, der größten Stadt im politisch besonders umkämpften Bundesstaat Pennsylvania. Die Debatte dauert 90 Minuten, zwei Werbepausen sind geplant. Während der Debatte wird jeweils das Mikrofon des Präsidentschaftskandidaten stumm geschaltet bleiben, der gerade nicht spricht.

Harris und Trump müssen frei sprechen: "Requisiten oder vorformulierte Notizen sind auf der Bühne nicht erlaubt", ließ ABC News wissen. Harris und Trump erhalten einen Stift, einen Block Papier und eine Flasche Wasser. Es soll keine Eröffnungsstatements geben, die Schlusserklärungen der Kandidaten sollen zwei Minuten dauern. Über einzelne Regeln und den Zeitpunkt der Debatte lieferten sich die Kandidaten vorab ein erbittertes Ringen.

Das Erste und Phoenix sowie die Fernsehsender Welt TV, RTL und ntv übertragen die Debatte live in der deutschen Nacht zu Mittwoch ab circa 02.45 Uhr MESZ. Außerdem werden Livestreams im Internet angeboten, etwa bei ZDFheute.de. Auch der Sender ABC News selbst streamt das Duell live auf seiner Webseite. Diese ist aus Deutschland allerdings nur mit einer VPN-Verbindung abrufbar.

Harris reiste zur Vorbereitung auf das Duell bereits am Donnerstag nach Pennsylvania. US-Medien berichteten unter Berufung auf ihr Umfeld, die Demokratin bereite sich mit Simulationen auf das Duell vor - wobei eine Person die Rolle Trumps spiele.

Trump hatte bereits vor der ersten TV-Debatte getönt, er brauche nicht viel Training - er habe sich im Grunde sein "ganzes Leben" auf das Duell vorbereitet, und zu debattieren sei ohnehin "vor allem eine Frage der Einstellung". In der vergangenen Woche äußerte er sich ähnlich. US-Medien berichteten unter Berufung auf sein Umfeld, Trump spreche zur Vorbereitung mit seinen Beratern, Wählern und Journalisten.

Die Wirtschaft ist für die Wählerinnen und Wähler laut Umfragen das wichtigste Thema und dürfte in der Debatte eine große Rolle spielen. Von Bedeutung im Wahlkampf sind auch Migration, Gesundheitsvorsorge und Frauenrechte. Außenpolitik dürfte bei der Debatte ebenfalls nicht zu kurz kommen.

In einer aktuellen Umfrage gaben 28 Prozent der Befragten an, sie wüssten nicht genug über Harris - bei Trump lag dieser Wert bei 9 Prozent. Während den meisten Menschen in den USA klar ist, was sie von dem Republikaner erwarten können, sind Harris und ihre Positionen weit mehr Menschen unbekannt. Das heißt, sie muss bei der Debatte inhaltlich punkten und ihre politischen Ziele präsentieren.

Trump hingegen hat einige Wählerinnen und Wähler in der Vergangenheit verschreckt, weil er bei derartigen Debatten aggressiv wirkte und fortwährend dazwischenredete. Zumindest letzteres ist diesmal wegen der stumm geschalteten Mikros nicht möglich. Harris sieht das als Nachteil - sie meint, Trump könne sich nicht 90 Minuten lang präsidial verhalten. Dauerhaft angeschaltete Mikros würden ihm daher schaden, so die Logik ihres Wahlkampfteams. Auch bei der Debatte gegen Biden im Juni waren die Mikros stummgeschaltet - tatsächlich wirkte der Republikaner dadurch weniger ungehalten.

Harris wird nach Angaben des Weißen Hauses ihren Mann Doug Emhoff dabeihaben, der sie öffentlichkeitswirksam unterstützt.

Offen ist, ob Trump bei der Debatte von seiner Ehefrau Melania begleitet wird. Die ehemalige First Lady zeigt sich seit dem Abschied aus dem Weißen Haus kaum öffentlich und spielt im Wahlkampf ihres Mannes bislang eine sehr zurückhaltende Rolle. Einen seltenen Auftritt absolvierte sie Mitte Juli beim Parteitag der Republikaner in Milwaukee - sie hielt aber keine Rede und tauchte erst am letzten Abend auf.

Eine weitere TV-Debatte ist zwischen den Vizekandidaten Tim Walz (Demokraten) und J.D. Vance (Republikaner) am 1. Oktober geplant. Ausrichter ist der Sender CBS News. Offen ist noch, ob und wann es eine zweite TV-Debatte zwischen Harris und Trump geben wird - oder ob sie in der Nacht zum Mittwoch die einzige Gelegenheit haben, sich auf der Bühne zu duellieren.


Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.