Trumps Regierung
Trump will Hedgefonds-Manager als Finanzminister
23. November 2024, 1:13 Uhr
Der designierte US-Präsident Donald Trump hat den Investor Scott Bessent als US-Finanzminister nominiert. Bessent solle unter anderem die Ungleichgewichte im Außenhandel abstellen und Wachstum der Wirtschaft in den Vordergrund stellen, kündigte Trump an.
Der 62-jährige Bessent ist Gründer des Hedgefonds Key Square Group. Er war zuvor Chief Investment Officer von George Soros' Soros Fund Management und gilt als Experte für globale Makroinvestitionen.
Der nächste US-Finanzminister wird unter anderem einen Weg finden müssen, Trumps Wahlkampf-Versprechen wie Steuersenkungen und neue Importzölle umzusetzen. Einige Wirtschaftsexperten hatten kritisiert, die Pläne würden zu höheren Preisen für US-Verbraucher führen und den amerikanischen Staatshaushalt belasten. Bessent hatte die Vorschläge jedoch in den vergangenen Monaten verteidigt. Laut Trump soll er auch das Wachstum der US-Staatsschulden eindämmen.
Der Job bringt zugleich eine globale Finanzmarkt-Verantwortung mit sich, allein schon weil die USA der größte Staatsanleihen-Markt sind.
Für den Posten des Finanzministers hatte sich auch der Trump-Vertraute Howard Lutnick ins Gespräch gebracht - und war dabei unter anderem von Tech-Milliardär Elon Musk unterstützt worden. Am Ende nominierte Trump Lutnick jedoch für das Amt des Handelsministers.
Zu Bessents Vorstellungen gehört, die US-Erdölproduktion zu erhöhen, das Haushaltsdefizit zu drücken und Regulierungshürden abzubauen. Der Job bringt zugleich eine globale Finanzmarkt-Verantwortung mit sich, allein schon, weil die USA der größte Staatsanleihen-Markt sind.
Der 62-jährige Bessent ist Gründer des Hedgefonds Key Square Group. Er war zuvor Chief Investment Officer von George Soros' Soros Fund Management und gilt als Experte für globale Makroinvestitionen. Das war ein Nachteil in den Augen einiger republikanischer Hardliner - und auch des Trump aktuell nahe stehenden Tech-Milliardärs Elon Musk. Von Teilen der amerikanischen Rechten wird der liberale Soros als Geldgeber der Demokraten dämonisiert.
Für den Posten des Finanzministers hatte sich auch der Trump-Vertraute Howard Lutnick ins Gespräch gebracht - und war dabei unter anderem von Musk unterstützt worden. Am Ende nominierte Trump Lutnick jedoch für das Amt des Handelsministers.
Einen wichtigen Job im Hintergrund im Weißen Haus will Trump mit einem Autoren umstrittener Pläne zum Umbau der US-Regierung besetzen. Russel Vought soll - wie schon in Trumps erster Amtszeit - das Büro für Management und Haushalt leiten. In den vergangenen Jahre arbeitete er federführend am sogenannten "Project 2025" mit, einem radikalen Plan der Konservativen, die USA zu verändern. Vought fokussierte sich in dem Papier auf Ideen für Präsidentenerlasse, mit denen unter anderem die Unabhängigkeit einiger Behörden eingeschränkt werden könnte.
Trump gab am Freitagabend auch eine Serie weiterer Nominierungen bekannt. So soll die bisherige Kongress-Abgeordnete Lori Chavez-DeRemer Arbeitsministerin werden. Mit dieser Personalie einer moderaten Republikanerin versucht Trump eine Brücke zu Gewerkschaften zu schlagen. Der Website "Politico" zufolge soll die große Teamsters-Gewerkschaft sich für Chavez-DeRemer starkgemacht haben.
Scott Turner, ein einstiger Football-Profi, der bereits in der ersten Trump-Regierung einen Posten im Weißen Haus hatte, soll im neuen Kabinett die Verantwortung für Bau- und Stadtentwicklung übernehmen. Den Arzt und früheren Abgeordneten Dave Weldon nominierte Trump als Chef der Gesundheitsbehörde CDC. Die Arzneimittel-Aufsicht FDA soll von Martin Makary geführt werden, einem Chirurgen der John-Hopkins-Universität, der in der Corona-Pandemie als Kritiker der Gesundheitsbehörden auffiel. Mehrere der neuen Kandidaten waren in den vergangenen Jahren Dauergäste in Sendungen des Senders Fox News.
Neuen Wirbel gab es um Tulsi Gabbard, die Trump zur Geheimdienst-Koordinatorin machen will. Der Nachrichtensender CNN berichtete, dass sie kurzzeitig auf eine Beobachtungsliste der US-Flugsicherheit geraten war. Gabbard wurde bereits unter anderem dafür kritisiert, dass sie russische Propaganda-Argumente weiterverbreitete und 2017 in Syrien den Machthaber Baschar al-Assad traf. Experten zufolge kommen auf die Beobachtungsliste zum Beispiel Personen, deren Flugreisen aufwerfen. Wieso genau Gabbard auf die Liste gelangte, blieb unklar.
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