Politik

Tempolimit für Autobahnen? Überfällig!

Die Politik-Vize hält den Ruf nach einem Tempolimit von Bundesumweltministerin Steffi Lemke für sinnvoll - nicht nur aus Gründen des Klimaschutzes.


Zahlreiche Autos fahren in der Dämmerung über die Autobahn - bei so viel Verkehr kann man in der Regel eh nicht rasen, selbst wenn man wollte. Bundesumweltministerin Steffi Lemke (kl. Bild) will aber ein generelles Tempolimit - zum Wohle des Klimas.

Zahlreiche Autos fahren in der Dämmerung über die Autobahn - bei so viel Verkehr kann man in der Regel eh nicht rasen, selbst wenn man wollte. Bundesumweltministerin Steffi Lemke (kl. Bild) will aber ein generelles Tempolimit - zum Wohle des Klimas.

Von Lisa Marie Albrecht

Der Tempolimit-Vorstoß von Steffi Lemke wird mit an Sicherheit grenzender Warscheinlichkeit ins Leere laufen. Denn im Koalitionsvertrag ist es nicht vorgesehen, und die FDP wird nicht müde, das zu betonen. Dennoch ist der Ruf nach einer Geschwindigkeitsbegrenzung keineswegs "dreist", wie die Liberalen finden, sondern gerechtfertigt.

Das Argument, ein Tempolimit bringe nichts für die Reduktion von Treibhausgasemissionen, ist durch mehrere Studien widerlegt. Aber nur mal angenommen, der Effekt wäre wirklich zu vernachlässigen: Es ist zu bezweifeln, dass irgendjemand im Nachhinein sagen wird, oh nein, jetzt haben wir unsere Straßen ganz umsonst deutlich sicherer und sauberer gemacht und nebenbei auch noch eine ganze Menge Geld dadurch gespart.

Die Vorteile eines Tempolimits haben praktisch alle anderen europäischen Länder längst erkannt. Dem gegenüber steht - was? Das Recht, schnelle Autos zu fahren? Davon steht im Grundgesetz nichts. Wohl aber vom Recht auf körperliche Unversehrtheit. Auch wenn es der Porsche-Partei nicht gefällt: 130 auf Autobahnen ist längst überfällig.