Von der Leyen bei Besuch der Türkei brüskiert

"Sofagate" wird zum Problem für EU-Ratspräsident Michel


Die Sitzordnung beim Treffen des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und den EU-Spitzen sorgt für Irritation. Im Präsidentenpalast war für EU-Ratspräsident Charles Michel ein großer Stuhl neben dem Staatschef reserviert. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bekam hingegen einen Platz auf einem Sofa in einiger Entfernung zugewiesen. Dort saß sie dem türkischen Außenminister Mevlüt Cavusoglu gegenüber.

Die Sitzordnung beim Treffen des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und den EU-Spitzen sorgt für Irritation. Im Präsidentenpalast war für EU-Ratspräsident Charles Michel ein großer Stuhl neben dem Staatschef reserviert. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bekam hingegen einen Platz auf einem Sofa in einiger Entfernung zugewiesen. Dort saß sie dem türkischen Außenminister Mevlüt Cavusoglu gegenüber.

Mittags um zwölf Uhr kommen die Brüsseler Korrespondenten zusammen, um sich von den Sprechern der Europäischen Kommission auf den jüngsten Stand der Ereignisse bringen zu lassen. Monatelang gab es dabei nur ein Thema: das Coronavirus. Doch seit Mittwoch muss selbst die Pandemie zurückstehen: "Sofagate" oder "Die Geschichte eines fehlenden Stuhles" haben alles andere in den Hintergrund gedrängt. Am Dienstag weilten EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und EU-Ratspräsident Charles Michel in Ankara und besprachen mit Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan eine Neuauflage der europäisch-türkischen Beziehungen. Doch beim Betreten des Raumes stand neben dem Sessel des türkischen Staatsoberhaupts nur noch ein weiterer - und auf den steuerte Michel zielstrebig zu. Von der Leyen, protokollarisch Michel gleichgestellt, musste auf einem Sofa mit gehörigem Abstand zu den beiden Herren Platz nehmen. Bis zum Mittwochabend brauchte der Ratspräsident, um sich zu Wort zu melden: Es sei "bedauerlich, dass die wenigen Bilder, die gesendet wurden, einen falschen Eindruck vermitteln: Ich sei nicht sensibel gewesen." Von der Leyen und er hätten die Situation als "bedauerlich" empfunden, aber man habe sich entschieden, "sie nicht durch eine öffentliche Äußerung zu dem Vorfall zu verschlimmern."

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