Hauptstadtkolumne
Selbstkritik bleibt Steinmeier bis heute schuldig
28. Oktober 2022, 19:03 Uhr aktualisiert am 28. Oktober 2022, 19:03 Uhr
Es war wohl seine bedeutendste Rede überhaupt. Als Winston Churchill am 13. Mai 1940 seine Landsleute auf den Krieg gegen Nazi-Deutschland einschwor, zeigte sich wieder einmal das große rhetorische Talent des britischen Premierministers. Churchill wollte den Zuhörern mit seiner kurzen Ansprache nicht etwa versprechen, dass mit ihm alles besser werden würde, sondern er sagte schonungslos, wie hart es werden würde. "Ich habe nichts zu bieten außer Blut, Mühsal, Tränen und Schweiß", sagte Churchill. Zu diesem Zeitpunkt waren nicht wenige seiner konservativen Parteifreunde der Meinung, dass man mit Hitler lieber Friedensverhandlungen führen sollte, anstatt zu kämpfen. "Ohne Sieg gibt es kein Überleben" - so sah jedoch Churchill die Lage. Vielleicht hätte ein "Frieden" einige Menschenleben gerettet, aber das Empire hätte alles verloren: seine Demokratie, seine Art zu leben und seine Zukunft. Das Land stand an einem Scheideweg, kaum jemand zweifelt daran, dass der Mann mit der Melone und der Zigarre damals recht hatte.
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