Krieg in der Ukraine

Russe gesteht Kriegsverbrechen und wird verurteilt

Er sagte, was er als russischer Soldat in der Ukraine tat: gemordet und geplündert. Für den Kreml sind das «Fake News». Nun wurde der Armeeangehörige zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.


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Der Soldat soll bereits im vergangenen Sommer erzählt haben, unweit der ukrainischen Hauptstadt Kiew einen Zivilisten erschossen zu haben (Symbolbild).

In Russlands äußerstem Osten hat ein Soldat in der Ukraine begangene Kriegsverbrechen gestanden - und ist daraufhin wegen Verbreitung von "Falschinformationen" zu fünfeinhalb Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden.

Das teilt die Bürgerrechtsorganisation OVD-Info unter Berufung auf einen entsprechenden Eintrag im Register des Militärgerichts in der Region Chabarowsk mit. Das Ansehen der Armee zu beschmutzen, ist strafbar in Russland. Moskau bestreitet Kriegsverbrechen.

Bereits im vergangenen Sommer soll der Mann dem unabhängigen Investigativ-Portal "Waschnye Istorii" ("Wichtige Geschichten") erzählt haben, zu Kriegsbeginn vor rund einem Jahr unweit der ukrainischen Hauptstadt Kiew einen Zivilisten erschossen zu haben.

Aussagen der Journalistin, die das Interview führte, zufolge beschuldigte der Soldat nach seiner Rückkehr in die Heimat seinen Vorgesetzten, ihm im Nachbarland Befehle zum Morden und Plündern erteilt zu haben. Den Recherchen nach identifizierten auch ukrainische Überlebende in dem Dorf Andrijiwka den Soldaten später als einen der Täter. Wo er sich derzeit aufhält, ist unklar.

Für das öffentliche Anprangern des Massakers wurde Ende vergangenen Jahres etwa der bekannte Kremlgegner Ilja Jaschin in Moskau zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt.