In Magdeburg beginnt am Dienstag der Prozess zum rechtsterroristischen Anschlag von Halle am 9. Oktober 2019. Die Loveparade-Katastrophe, bei der 21 Menschen in einem Gedränge starben, jährt sich am Freitag zum zehnten Mal. Nach der Umwandlung in eine Moschee öffnet die Hagia Sophia für das islamische Gebet.

Was bringt die Woche vom 20. bis 26. Juli? Welche Termine in Politik, Wirtschaft und Vermischtem sind diese Woche wichtig? Erfahren Sie mehr in unserer Wochenvorschau der Politikredaktion.

Prozess zum Anschlag von Halle beginnt

Der Attentäter hatte am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur versucht, in der Synagoge in Halle ein Blutbad anzurichten. Er schoss auf eine Holztür und warf Sprengsätze. Als es ihm nicht gelang, in die Synagoge einzudringen, erschoss er auf der Straße eine 40 Jahre alte Frau. Im Anschluss tötete er in einem nahen Döner-Imbiss einen 20 Jahre alten Mann. Der 28 Jahre alter Mann aus dem Landkreis Mansfeld-Südharz muss sich nun ab Dienstag vor dem Landgericht Magdeburg verantworten.

Mit voller Kraft gegen Antisemitismus und Rassismus: Kanzlerin Angela Merkel hat die Entschlossenheit der Bundesregierung im Kampf gegen Extremismus bekräftigt. "Unser Staatswesen und unser friedliches Zusammenleben bauen auf grundlegenden Werten auf", sagte die CDU-Politikerin am 14. Juni in einem Grußwort bei einer virtuellen Konferenz des American Jewish Comittee. "Und mit diesen Werten sind Antisemitismus und Rassismus, Hass und Hetze, ob in sozialen Medien oder auf offener Straße, unvereinbar. Solchen Auswüchsen müssen wir, Regierung und Gesellschaft, mit aller Macht und Kraft entgegenwirken." Leider gebe es immer wieder "bittere Rückschläge", sagte Merkel. "Besonders das Attentat auf die Synagoge in Halle hat uns tief erschüttert. Solche widerwärtigen Angriffe zielen auf das Herz unserer Demokratie."

ist unser Exklusiv-Angebot für Abonnenten. Greifen Sie ohne zusätzliche Kosten auf Artikel aus Ihrer Zeitung von Morgen schon heute zu. Melden Sie sich als Abonnent einfach an.

10. Jahrestag der Loveparade-Katastrophe

Bei der Loveparade in Duisburg starben in einem Gedränge 21 Menschen. An diesem Freitag jährt sich das Unglück zum zehnten Mal. Auf dem einzigen Zu- und Abgang wurden auch mehr als 650 Menschen verletzt, einige von ihnen schwer. Ein Strafprozess gegen Beteiligte war am 4. Mai wegen vermutlich geringer Schuld der Angeklagten am 184. Verhandlungstag endgültig eingestellt worden.

"Katastrophe ohne Bösewicht": "Den großen Bösewicht haben wir nicht gefunden. Es war eine Katastrophe ohne Bösewicht", sagte damals Richter Mario Plein. Eine Vielzahl von Umständen habe zu dem Gedränge mit dem tödlichen Verlauf geführt. Als wesentliche Ursachen für das Unglück nannte das Gericht zum einen den Veranstaltungsort, der für das Konzept und die Besuchermengen nicht geeignet gewesen sei. "Die Vereinzelungsanlagen und Schleusen waren nicht auf die erwartenden Personenmengen ausgerichtet. Zäune führten zu zusätzlichen Engstellen", sagte Plein. "Der Stau vor den Vereinzelungsanlagen war absehbar." Kommunikationsprobleme hätten die Situation verschärft: Krisengespräche von Polizei und Feuerwehr seien ohne die Veranstalterin geführt worden. Die Steuerung der Personenströme sei unkoordiniert gewesen.

Mit - unserer kostenfreien App - sind Sie auch unterwegs bestens informiert. Erhältlich für iOS und Android.

Hagia Sophia öffnet für islamisches Gebet

Die Hagia Sophia öffnet am Freitag für das islamische Gebet. Am 10. Juli hatte das Oberste Verwaltungsgericht in der Türkei den Status des Istanbuler Wahrzeichens als Museum annulliert. Präsident Recep Tayyip Erdogan ordnete daraufhin die Nutzung als Moschee an und übergab die Aufsicht der Religionsbehörde. Die Hagia Sophia wurde im 6. Jahrhundert nach Christus als Kirche erbaut und nach der Eroberung Konstantinopels (heute Istanbul) durch die Osmanen in eine Moschee umgewandelt. Auf Anordnung des türkischen Republikgründers Mustafa Kemal Atatürk wurde das Gebäude 1934 in ein Museum umgewandelt. Die Umwidmung in eine Moschee stieß international auf scharfe Kritik.

Griechenland droht der Türkei: Nach der Umwandlung des Istanbuler Wahrzeichens Hagia Sophia in eine Moschee droht Griechenland der Türkei mit Konsequenzen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan habe einen "historischen Fehler begangen", erklärte der griechische Regierungssprecher Stelios Petsas am 11. Juli. Auf diese Beleidigung der christlichen Welt müsse es eine entsprechende Antwort geben. Die EU, Russland und die USA nannten die Entscheidung bedauerlich. Die russisch-orthodoxe Kirche zeigte sich entsetzt. Papst Franziskus brachte sein Bedauern zum Ausdruck: "Ich denke an die Heilige Sophia, und es schmerzt mich sehr."

Wir bieten Ihnen Ihre Tageszeitung auch als . Informieren Sie sich!

Weitere Themen und Termine

- Eine weitere Verhandlungsrunde über ein Anschlussabkommen nach der Brexit-Übergangsphase beginnt am Montag in London und geht bis Freitag.

- Die Bundesregierung gedenkt am Montag der Ermordeten des Widerstands gegen die nationalsozialistische Gewaltherrschaft. Der Tag erinnert an das missglückte Attentat auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944.

- US-Außenminister Mike Pompeo ist am Montag in London zu Gast. Bei dem Besuch soll es etwa um den Ausschluss des chinesischen Telekom-Riesen Huawei vom Ausbau des schnellen 5G-Mobilfunknetzes in Großbritannien gehen. Pompeo nannte die Entscheidung "vorbildlich".

- Als erste arabische Nation wollen die Vereinigten Arabischen Emirate eine Sonde zum Mars schicken, um die Atmosphäre des Planeten zu untersuchen. Die japanische Trägerrakete vom Typ H2A soll am frühen Morgen (Ortszeit) vom südjapanischen Raumfahrtzentrum auf der Insel Tanegshima aus starten. Der Start war eigentlich für vergangene Woche vorgesehen gewesen, musste aber wegen schlechten Wetters verschoben werden.

- Die EU-Agrarminister beraten am Montag in Brüssel über die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik und die "Vom Hof auf den Teller"-Strategie für eine nachhaltigere Ernährung.

- In Berlin werden am Montag die Preise für das "Spiel des Jahres 2020" und das "Kennerspiel des Jahres 2020" verliehen.

- Pakistan will am Montag die Impfkampagne gegen Polio wieder aufnehmen. In der Corona-Krise wurden Impfkampagnen in Pakistan gegen die Kinderlähmung vorübergehend eingestellt. Millionen Kinder haben dadurch wichtige Impfungen nicht erhalten. In einigen Landesteilen soll nun wieder geimpft werden.

- Das brasilianische Supermodel Gisele Bündchen feiert am Montag ihren 40. Geburtstag.

- Zum Erdinger Ringschluss findet mit Verkehrsministerin Kerstin Schreyer (CSU) und dem DB-Konzernbevollmächtigten für Bayern, Klaus-Dieter Josel, am Dienstag in München eine Pressekonferenz statt. Das Projekt "Erdinger Ringschluss" soll eine durchgehende Schienenverbindung von Freising über den Münchner Flughafen nach Erding schaffen.

- Der Bundesgerichtshof (BGH) verhandelt am Dienstag in zwei Fällen über Schadenersatz-Ansprüchevon Autokäufern gegenVW im Dieselskandal. Beide Kläger wollen ihren Gebrauchtwagen zurückgeben und den Kaufpreis wiederhaben. Dass Volkswagen bewusst getäuscht hat und grundsätzlich Schadenersatz schuldet, hat der BGH schon im Mai entschieden. Viele Details sind aber noch ungeklärt. Die Urteile können am selben Tag oder zu einem späteren Termin verkündet werden.

Egal ob Desktop, Tablet oder Mobilgerät: mit unseren Digitalangeboten sind Sie immer bestens bedient: , idowa.plus, .

- Der Chemiekonzern BASF eröffnet am Dienstag auf seinem Ausbildungscampus in Ludwigshafen ein Virtual-Reality-Technikum. Bei der Eröffnung wollen Auszubildende und Ausbilder zeigen, wie die VR-Technik im Rahmen der Chemikanten-Ausbildung eingesetzt wird.

- Ein Online-Vortrag des Bund Naturschutz zu "Was wurde aus dem Bienen-Volksbegehren?" findet am Mittwoch mit Marion Ruppaner, Agrarreferentin des Bund Naturschutz, statt. Auch auf YouTube.

- Die EU-Kommission präsentiert am Mittwoch Pläne zur Rolle der Kapitalmärkte bei der wirtschaftlichen Erholung nach der Corona-Krise.

- Der kleine Prinz George, Sohn von Prinz William und Herzogin Kate, wird am Mittwoch sieben Jahre alt.

- Alle 5.000 bis 7.000 Jahre kommt der Komet Neowise der Erde so nah, dass er mit bloßem Auge zu sehen ist. Am Donnerstag steht er dem blauen Planeten am nächsten und ist nur noch 103 Millionen Kilometer entfernt.

- Ein Urteil im Prozess gegen einen 93 Jahre alten ehemaligen SS-Wachmann wird am Donnerstag in Hamburg erwartet.

- Der Bundesgerichtshof verkündet am Donnerstag in Karlsruhe sein Urteil zur Frage, ob nur Ritter Sport quadratisch sein darf. Der Hersteller hat sich die charakteristische quadratische Verpackung in den 1990er-Jahren als Marke schützen lassen. Der Konkurrent Milka versucht, die Löschung durchzusetzen.

- In Freiburg im Breisgau wird am Donnerstag das Urteil gegen elf Angeklagte wegen einer Gruppenvergewaltigung erwartet. Mitte Oktober 2018 war eine 18-Jährige nachts in einem Gebüsch vor einer Diskothek von mehreren Männern vergewaltigt worden.

: Die Onlineredaktion von idowa und idowa.plus versendet wöchentlich einen Newsletter. Erfahren Sie, welche Artikel Sie unbedingt lesen sollten, und nehmen Sie an exklusiven Gewinnspielen für unsere Kunden teil. Anmelden ist ganz einfach.

- Genau ein Jahr ist es am Freitag her, dass Theresa May von ihrem Amt der britischen Premierministerin ausgeschieden ist.

- Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer (CSU) stellt am Freitag in Putzbrunn das Radwegebauprogramm 2020 bis 2024 vor. Ziel der Staatsregierung ist es, dass bis 2025 in Bayern 20 Prozent aller Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt werden. Dafür müssen viele Radwege ausgebaut und saniert werden.

- In München findet am Freitag der voraussichtlich letzte Verhandlungstag im Prozess um massenhaften Betrug bei Integrationstests statt. Eine Bande mutmaßlicher Betrüger und Schleuser soll massenhaft Integrationskurse besucht und für eingeschleuste Migranten Tests bestanden haben.

- Die erste Kreuzfahrt von TUI Cruises mit der "Mein Schiff 2" startet am Freitag von Hamburg aus. Die drei- bis viertägigen Kurzreisen ("Blaue Reisen") beginnen und enden in der Hansestadt und bestehen ausschließlich aus Seetagen. Es gelten besondere Hygieneregeln an Bord.

- Der 70. Jahrestag des ersten Raketenstarts vom Weltraumbahnhof in Cape Canaveral (Florida, USA) ist am Freitag.

- Die FDP Bayern veranstaltet am Samstag einen digitalen Parteitag. Im Mittelpunkt steht der Leitantrag "Bavarian Dream - moderne Sozialpolitik für eine faire Chancengesellschaft".

- Das AfD-Bundesschiedsgericht hält am Samstag in Berlin eine mündliche Verhandlung zu der Frage ab, ob Andreas Kalbitz rechtmäßig Mitglied der Partei ist oder nicht.

- Der 20. Jahrestag des Concorde-Absturzes ist am Samstag. Beim Absturz unmittelbar nach dem Start in der Nähe des Pariser Flughafens Charles de Gaulle kamen 113 Menschen ums Leben, darunter 97 Deutsche. Außerdem starben vier Menschen in einem Hotel, auf das Teile des Flugzeugs in der Nähe des Pariser Vororts Gonesse stürzten.

- Die 42. Parade zum Christopher Street Day findet am Samstag aufgrund des bundesweiten Verbots von Großveranstaltungen online statt.

- Der Spielleiter der Passionsspiele in Oberammergau, Christian Stückl, erhält am Sonntag den Abraham-Geiger-Preis. Die Laudatio hält Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern. Die Vergabe an Stückl wurde am 15. Januar bekannt gegeben.

- Am Sonntag ist der internationale Tag der Seenotretter. Er dient der Demonstration von Einsatzbereitschaft und Leistungsfähigkeit der "Schutzengel der Meere".