Stichwahl in Frankreich

Emmanuel Macron: Monsieur Klassenstreber im Porträt


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Emmanuel Macron, Spitzenkandidat der Partei La Republique en Marche (LREM), will am Sonntag seine Amtszeit verlängern.

Letztlich konnte er es sich doch nicht verkneifen. Er solle nicht arrogant auftreten, die Gegnerin keinesfalls von oben herab behandeln, warnten viele Emmanuel Macron vor der großen Fernseh-Debatte mit Marine Le Pen am Mittwochabend. Denn sein Image eines neunmalklugen Klassenstrebers ist die große Schwachstelle des französischen Präsidenten, der am Sonntag in der Stichwahl auf Le Pen trifft. Dann aber drückte Macron alleine mit seiner Körperhaltung seine Verachtung für die Rechtsextreme aus. Verschränkte die Arme und fixierte sie mit ungläubigem Blick, so als versuche er, ihr zu folgen. "Hören Sie doch auf, alles durcheinander zu bringen", rief er einmal aus. "Die Nummer kenne ich" - damit spielte er auf das TV-Duell vor fünf Jahren an, bei dem sie sich völlig verzettelt hatte, während er seine Rivalin in Grund und Boden argumentierte, ohne auch nur zu stocken. Es war der Macron, den ein Teil der Franzosen bewundert: smart, wortgewandt, ein intellektueller Überflieger. Und zugleich jener Macron, den ein ebenfalls wesentlicher Teil der Menschen im Land ablehnt, mitunter sogar hasst: überheblich, besserwisserisch, weit entfernt vom "einfachen Volk", das Le Pen vorgibt zu vertreten.

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