Impfregister
Digitaler EU-Impfpass lässt sich wohl leicht fälschen
3. Mai 2021, 14:57 Uhr aktualisiert am 3. Mai 2021, 14:57 Uhr
Der Corona-Impfnachweis, der von der EU eingeführt werden soll, soll einem Medienbericht nach nicht fälschungssicher sein.
Das Gesundheitsministerium plant, dass Geimpfte sich die im Impfpass eingetragenen Impfnachweise auf den neuen EU-Impfausweis übertragen lassen können. Das berichtete die "Welt am Sonntag". Allerdings soll sich der Nachweis im gelben Impfheft leicht fälschen lassen. Dadurch sei auch das neue EU-Zertifikat für einen Betrug anfällig. Das Bundesgesundheitsministerium gab die Sicherheitslücke gegenüber der Zeitung zu.
Dem Hackervereinigung Chaos Computer Club zufolge fehle die Absicherung gegen Fälscher komplett. Mit Hologrammaufklebern, etwa mit geprägtem Papier, hätte man das laut Sprecher Matthias Marx besser lösen können. Analyst Thorsten Urbanski von der Sicherheitsfirma Eset weist gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) hin, dass man Manipulationen unter anderem mit den Methoden verhindern kann, mit denen auch Banken den betrügerischen Einsatz von Kreditkarten bekämpfen. So könnten IT-Systeme im Hintergrund verhindern, dass eine Kreditkarte zeitgleich in unterschiedlichen Ländern oder Städten verwendet wird. "Ein ähnliches System wäre für den digitalen Impfausweis beziehungsweise die Nutzung des QR-Codes unter Berücksichtigung der Datenschutzkonformität zwingend erforderlich", sagte Urbanski der dpa.
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Der digitale Impfnachweis für Smartphones soll in Europa als ein freiwilliges und ergänzendes Angebot zum weiterhin gültigen Impfausweis eingeführt werden. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, dass der digitale Impfpass für alle leicht zugänglich sein soll. Deshalb dürfen ihn künftig neben Impfzentren, Arztpraxen und Krankenhäuser auch Apotheken ausstellen. Laut Ministerium soll der digitale Impfnachweis voraussichtlich bis Ende Juli starten.