"Gehsteigbelästigung"

Ampel-Plan gegen fundamentalistische Abtreibungsgegner

Religiöse Eiferer schüchtern Frauen vor Beratungsstellen ein. Die Politikerinnen Katja Mast (SPD) und Ekin Deligöz (Grüne) wollen das nicht länger hinnehmen.


"Die Aktionen sind nicht nur für die hilfesuchenden Frauen eine Belastung, sondern auch für die Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle", sagt Katja Mast.

"Die Aktionen sind nicht nur für die hilfesuchenden Frauen eine Belastung, sondern auch für die Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle", sagt Katja Mast.

Sie stehen einfach da, auf dem Platz vor dem einzigen Eingang, bis zu 20 Leute sind es, manche kommen täglich, teils 40 Tage am Stück, andere nur gelegentlich. Sie beten, singen, halten Schilder mit drastischen Fotos hoch. Sie legen manchmal auch Kindersärge aus Pappe auf das Pflaster vor sich. "Alle Frauen, die zu uns kommen, weil sie ungewollt schwanger geworden sind und Hilfe suchen, müssen an ihnen vorbei", sagt Claudia Hohmann. Sie ist die Leiterin der Pro-Familia-Geschäftsstelle am Frankfurter Palmengarten und hat die seit Jahren andauernden Aktionen dokumentiert. Wie in anderen deutschen Städten versammeln sich in der hessischen Finanzmetropole regelmäßig Abtreibungsgegner, überwiegend aus dem christlich-fundamentalistischen Spektrum, vor Beratungseinrichtungen, aber auch Arztpraxen und Kliniken, die Schwangerschaftsabbrüche durchführen. Ihr Ziel, da ist Hohmann überzeugt: "Frauen, die sich in Notlagen befinden, unter Druck zu setzen, zu demütigen und einzuschüchtern."

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