Missbrauch in der Kirche
Ablenkung von eigener Schuld
14. April 2019, 22:39 Uhr aktualisiert am 14. April 2019, 22:39 Uhr
Am Ende sollen es dann doch die anderen gewesen sein. Als Präfekt der Glaubenskongregation trieb Joseph Ratzinger zwar zunächst zögerlich, dann aber doch mit Tatkraft die Aufklärung von sexuellem Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche voran. Als Papst Benedikt XVI. traf er sich regelmäßig mit Missbrauchsopfern und fand dabei aufrichtige Worte des Mitgefühls. Priester, die sich schuldig gemacht hatten, wurden endlich aus dem Klerusstand entlassen. Der Papst im Ruhestand beschädigt vor allem sein eigenes Ansehen, wenn er jetzt die Schuld für die Verfehlungen unzähliger Geistlicher in der sexuellen Revolution der 1968er-Jahre und der Säkularisierung der westlichen Gesellschaft sucht.
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