Meinung

Missbrauch in der Kirche

Ablenkung von eigener Schuld


Der emeritierte Papst Benedikt macht die sexuelle Revolution der 1968er-Jahre und die Säkularisierung der westlichen Gesellschaft für den sexuellen Missbrauch von Kindern in der katholischen Kirche verantwortlich. (Archivfoto)

Der emeritierte Papst Benedikt macht die sexuelle Revolution der 1968er-Jahre und die Säkularisierung der westlichen Gesellschaft für den sexuellen Missbrauch von Kindern in der katholischen Kirche verantwortlich. (Archivfoto)

Am Ende sollen es dann doch die anderen gewesen sein. Als Präfekt der Glaubenskongregation trieb Joseph Ratzinger zwar zunächst zögerlich, dann aber doch mit Tatkraft die Aufklärung von sexuellem Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche voran. Als Papst Benedikt XVI. traf er sich regelmäßig mit Missbrauchsopfern und fand dabei aufrichtige Worte des Mitgefühls. Priester, die sich schuldig gemacht hatten, wurden endlich aus dem Klerusstand entlassen. Der Papst im Ruhestand beschädigt vor allem sein eigenes Ansehen, wenn er jetzt die Schuld für die Verfehlungen unzähliger Geistlicher in der sexuellen Revolution der 1968er-Jahre und der Säkularisierung der westlichen Gesellschaft sucht.

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