Abzocke per Messenger
WhatsApp: Verbraucherschützer warnen vor Nachrichten mit Abo-Falle
5. Juni 2015, 16:34 Uhr aktualisiert am 5. Juni 2015, 16:34 Uhr
Es ist nur Müll, doch er ist offensichtlich gefährlich. Der Dienst WhatsApp spuckt neuerdings Spam-Nachrichten aus, die auf Messenger-Funktionen hinweisen. Und die zum Anklicken eines Links einladen. Wer der Einladung folgt, ist angeschmiert.
"Wer diesen Link anklickt, findet auf seiner nächsten Telefonrechnung zum Preis von 4,99 Euro pro Woche ein Abo bei einem Drittanbieter", sagt die Verbraucherschützerin Katja Henschler.
Was die Masche so richtig fies macht: Die Nachricht lädt zum Weiterleiten an Freunde ein.
Trick mit "WAP-Billig"
Der Abzocker haben leichtes Spiel, sie gelangen so an Nutzerdaten und können ihre Forderungen in die Mobilfunkrechnung platzieren. "Das funktioniert über das so genannte WAP-Billing, ein Bezahlsystem für mobile Endgeräte", erklärt Henschler. Schwachstelle: Das System lässt sich so steuern, dass die Mobilfunknummer des Nutzers in die Hände des Drittanbieters gelangt.
Der Drittanbieter behauptet dann, dass mit dem Anklicken des Links ein Abo-Vertrag geschlossen worden ist - und stellt diesen in Rechnung. So etwas wie eine TAN- oder PIN-Nummer gibt es bei diesem Bezahlverfahren nicht.
So kann nichts passieren
Verbraucher sollten sowohl bei ihrem Mobilfunkanbieter als auch beim Drittanbieter der Forderung widersprechen, rät Henschler. Das Geld sollte man auf keinen Fall überweisen.
"Wer sich zukünftig vor solchem Ärger schützen will, kann eine so genannte Drittanbietersperre einrichten lassen", sagt die Verbraucherschützerin. Die Einrichtung sei kostenlos, der Mobilanbieter gesetzlich verpflichtet, dem Wunsch nachzukommen.