Montreal
Weltnaturgipfel einigt sich auf Abschlusserklärung
19. Dezember 2022, 10:39 Uhr aktualisiert am 19. Dezember 2022, 10:39 Uhr
Die Verhandlungen zogen sich über rund zwei Wochen. Nun sind sich die 200 Staaten einig: Mindestens 30 Prozent der Land- und Meeresflächen sollen unter Schutz stehen.
Nach rund zweiwöchigen Verhandlungen haben sich die Teilnehmer des Weltnaturgipfels im kanadischen Montreal am Montag auf eine Abschlusserklärung geeinigt. Darin stellen sich die rund 200 Staaten unter anderem das Ziel, mindestens 30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresflächen bis 2030 unter Schutz zu stellen. Außerdem wollen sie mehr Geld für den Schutz der Artenvielfalt ausgeben.
Nach der Verabschiedung brach bei der Plenarsitzung im Kongresszentrum in Montreal, die zuvor immer wieder zeitlich nach hinten verschoben worden war, lauter Jubel aus. Organisatoren, Wissenschaftler und Vertreter von Nichtregierungsorganisationen hatten bis zuletzt gehofft, dass bei dem Treffen noch ein richtungsweisendes globales Abkommen für den Artenschutz verabschiedet werden kann.
Bundesumweltministerin Steffi Lemke würdigte die Abschlusserklärung als Signal der Entschlossenheit. "Die Staatengemeinschaft hat sich dafür entschieden, das Artenaussterben endlich zu stoppen", betonte die Grünen-Politikerin am Montag im kanadischen Montreal. Der Beschluss spanne "einen Schutzschirm für unsere Lebensgrundlagen" auf. Lemke sprach von einem guten Tag für den Umweltschutz: "Indem wir Natur schützen, schützen wir uns selbst und sichern auch für unsere Kinder eine lebenswerte Umwelt."
Der 15. Weltnaturgipfel - der auch unter dem Kürzel COP15 läuft - hätte ursprünglich schon 2020 in China stattfinden sollen, wurde dann aber wegen der anhaltenden pandemischen Lage dort verschoben und zerteilt. Der erste Verhandlungsteil fand im vergangenen Oktober hauptsächlich online im chinesischen Kunming statt.