Bluttat in Neuseeland
Mindestens 49 Tote: Rechte Terrorangriffe auf Moscheen
15. März 2019, 9:51 Uhr aktualisiert am 15. März 2019, 14:01 Uhr
Neuseeland steht unter Schock: In der Nacht auf Freitag deutscher Zeit wurden zwei Moscheen in der Stadt Christchurch Ziel von Attentaten - mindestens 49 Menschen wurden dabei getötet.
Wellington - Bei einem mutmaßlichen Terror-Angriff auf zwei Moscheen in der neuseeländischen Stadt Christchurch sind am Freitag mindestens 49 Menschen getötet worden. Dies bestätigte Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern. Zudem wurden durch Schüsse in den beiden Gotteshäusern mehrere Dutzend muslimische Gläubige verletzt. Ardern sprach von einem "terroristischen Angriff". Die Polizei nahm vier Verdächtige fest, darunter auch einen Australier.
Der genaue Ablauf der Attacke war auch nach Stunden noch unklar. Für den Pazifikstaat ist es eine der schlimmsten Gewalttaten der jüngeren Geschichte. Aus Sorge vor weiteren Angriffen riegelte die Polizei Schulen und andere öffentliche Gebäude stundenlang ab. An die Bevölkerung - insbesondere an Muslime - appellierte sie, zuhause zu bleiben: "Unter keinen Umständen sollte irgendjemand im Land jetzt zu einer Moschee gehen."
Attentate in Neuseeland: Bürger sollen zuhause bleiben
Bush sprach in einer Video-Nachricht, die über die sozialen Netzwerke verbreitet wurde, von einer "sehr ernsten und tragischen Serie an Ereignissen". Zugleich appellierte er an die Bevölkerung, zuhause zu bleiben. Zur Festnahme sagte er: "Wir haben eine Person in Gewahrsam. Aber wir sind nicht sicher, ob es da noch andere Leute gibt."
Die Stadt riegelte wegen der unklaren Lage alle staatlichen Gebäude ab. Neben Schulen wurden auch das Rathaus, die städtische Bücherei und Museen geschlossen. Bürgermeisterin Lianne Dalziel appellierte an die 350.000 Einwohner, die Innenstadt zu meiden. Dalziel sagte: "Alle sind geschockt. Ich hätte nie gedacht, dass so etwas hier passieren kann."
Australiens Premierminister Scott Morrison stuft den Angriff als Terrorakt ein. An der Attacke sei ein Australier beteiligt gewesen. Wörtlich sagte Morrison am Freitag: "Wir verurteilen diese Attacke, die von einem rechtsextremistischen gewalttätigen Terroristen begangen wurde, aufs Schärfste."
Facebook bestätigt Livestream der Tat
Unklar ist bislang, wie viele Menschen sich zur Tatzeit in den Moscheen aufgehalten haben und wie viele Schüsse tatsächlich gefallen sind. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge soll ein Täter in mindestens einem der Fälle seine Tat sogar in einem Livestream auf Facebook gezeigt haben.
Facebook bestätigte dies am frühen Freitagmorgen. "Die Polizei hat uns kurz nach Beginn des Livestreams informiert, woraufhin wir neben dem Video sowohl den Facebook- als auch den Instagram-Account des Schützen umgehend gelöscht haben", teilte das Unternehmen mit.