München

Minderjährige im Vollrausch: Zahl der jungen Komasäufer sinkt weiter


Die Zahl der jugendlichen Komasäufer in Bayern ist im vergangenen Jahr weiter zurückgegangen.

Die Zahl der jugendlichen Komasäufer in Bayern ist im vergangenen Jahr weiter zurückgegangen.

Von Katharina Binder

Bier, Cocktails und Hochprozentiges sind nicht nur für Erwachsene verlockend. Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die sich damit besinnungslos betrinken, ist erschreckend hoch. Ein Lichtblick: Seit gut zwei Jahren sinkt die Zahl der jungen Komasäufer in Bayern.

Die Zahl der jugendlichen Komasäufer in Bayern ist im vergangenen Jahr weiter zurückgegangen. Knapp 4700 Kinder und Jugendliche seien in dieser Zeit mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert worden, 300 weniger als 2013, teilte die DAK-Gesundheit am Mittwoch in München mit. Sie berief sich dabei auf Angaben des Statistischen Landesamtes. Der positive Trend der vergangenen zwei Jahre setze sich damit fort, sagte der Landeschef der DAK-Gesundheit in Bayern, Gottfried Prehofer, in München.

Verglichen mit früher ist das Niveau jedoch immer noch erschreckend hoch. 2001 kamen laut Statistik bayernweit nur 2313 Jugendliche zwischen 10 und 20 Jahren besinnungslos betrunken in eine Klinik. Seitdem wurden es jedes Jahr mehr - bis zu einem traurigen Höhepunkt im Jahr 2011 mit 5549 jungen Komasäufern.

Aufgeholt beim Rausch haben insbesondere die Mädchen. 2001 waren 819 Alkoholopfer weiblich, zehn Jahre später schon 2120. Allerdings hatte sich auch die Zahl der jungen Männer mehr als verdoppelt - von 1494 auf 3429. 2014 waren unter den Volltrunkenen 2814 Jungen und 1884 Mädchen. "Ich bin optimistisch, dass unsere gemeinsamen Anstrengungen bei der Prävention des Alkoholmissbrauchs Früchte tragen", kommentierte Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) die Zahlen. "Unser Ziel muss es nun sein, diesen positiven Trend zu verfestigen."

Nach DAK-Angaben wurden für die Statistik 10- bis 20-Jährige aus dem Freistaat berücksichtigt, die nach einem vollstationären Aufenthalt aus bayerischen Krankenhäusern entlassen wurden.