Zorneding

"Militärdienstflüchtlinge": CSU-Ortsverband im Kreuzfeuer der Kritik


Dem CSU-Ortsverband in Zorneding steht Ärger ins Haus. (Symbolbild)

Dem CSU-Ortsverband in Zorneding steht Ärger ins Haus. (Symbolbild)

Nach rassistischen Äußerungen im Vorstand der Zornedinger CSU ist das Krisenmanagement der Partei gefragt.

Für den Montagabend hatte der Ortsvorstand der Christsozialen in der östlich von München gelegenen Gemeinde zu einer Sitzung geladen. Daran sollte auch der Vorsitzende der CSU im Landkreis Ebersberg und Landtagsabgeordnete Thomas Huber teilnehmen. Möglicherweise ging es dabei auch um personelle Konsequenzen. Für Dienstag ist eine Mitteilung zu den Ergebnissen der Beratung geplant. Parteichef Horst Seehofer sprach von inakzeptablen Äußerungen.

Die CSU-Ortsvorsitzende Sylvia Boher hatte im Partei-Mitteilungsblatt geschrieben, Bayern werde derzeit von Flüchtlingen überrannt. Es handle sich um eine Invasion. Migranten aus dem afrikanischen Eritrea nannte sie Militärdienstflüchtlinge. Bohers Stellvertreter Johann Haindl bezeichnete den aus dem Kongo stammenden katholischen Pfarrer Zornedings als "Neger". Das Erzbistum München-Freising sprach daraufhin von einer "rassistischen Entgleisung". Mit der Wortwahl "Neger" für den Sänger Roberto Blanco hatte vor zwei Monaten Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) einen Proteststurm ausgelöst.